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Onkel TomAlter Drängler. :sonne: Hab sie erst einmal gehört. Der erste Eindruck ist allerdings positiv. Viel opulenter instrumentiert als das Debut, auf dem die (zugegebenermaßen guten) Songs oft etwas spartanisch wirkten, was aber seinen Reiz hatte. Die Songs gehen bei der Neuen etwas besser ins Ohr, sind für mich zugänglicher (wahrscheinlich der Grund, warum viele hier sie nicht so gut bewerten). Ich denke, die wird sich noch oft im Player „drehen“.
Das klingt fast, als läge Dir „To be still“ mehr, hört man gerne.
SokratesBei Dir?
Ich sehe da vieles ganz ähnlich, höre es allerdings weitestgehend unterschiedlich. Zunächst ist „Mutter“ für mich eindeutig ihr schwächstes Werk, was schlicht damit zusammenhängt, dass ich einige Titel nicht besonders schätze bzw. für überschätzt befinde („Mutter“, „Feuer frei!“) und teilweise auch gar nicht mag („Ich will“, „Link 2 3 4“, „Rein raus“) – bei Rammstein liegen die Werke alle nah beeinander, da sind kleinere Unstimmigkeiten bereits ausschlaggebend. Davon ab aber befindet sich auf „Mutter“ mein liebstes Rammstein-Stück („Nebel“), der auch einen weiten Schatten bishin zu „Rosenrot“ wirft, welches mit seiner ruhigen, manchmal fast anmutigen Darbietung durchaus als ungleicher Zwilling zu sehen ist (ansonsten ist es natürlich der kleine Bruder von „Reise, Reise“, schließt sich ja nicht aus ;-)). Ehrlich gesagt habe ich die Alben alle schon eine ganze Weile nicht mehr gehört, daher ist mein Eindruck ein Rückblick, den ich nochmal überprüfen müsste. Jedenfalls, um wieder auf die Frage zurückzukommen, hat bei mir das Frühwerk immer weiter verloren, das Spätwerk schätze ich dafür umso mehr („Reise, Reise“ und „Rosenrot“ haben nicht umsonst je 4,5 vorzuweisen) – was allerdings keineswegs in Verbindung mit einer „Zähmung des Vokabulars“ steht, sondern vielmehr mit der schönen, harmonischen Gangart („Wo bist Du?“, „Hilf mir“, „Ohne dich“, „Ein Lied“, „Stirb nicht vor mir“ etc.), die mir auch deutlich näher steht. Mein Favorit von „Rosenrot“ ist übrigens gerade „Wo bist Du?“, nach „Nebel“ mein Favorit von ihnen, Flakes Keyboardsturm durchs fröstelnde Eisland ist grandios. Danach kommt dann wohl das mächtig drückende „Spring“, das so gar nicht mehr an die Band erinnert, welche mal mit „Asche zu Asche“ und „Du riechst so gut“ die Hallen beschallte. Alles in allem hat sich die Band deutlich von ihren „Wurzeln“ entfernt und immer weiter Melodischem und Balladeskem zugewandt.
P.S. Das Verhältnis von mir und Rammstein ist dennoch etwas ungewöhnlich. Höre die Band selten, mag sie noch seltener hören, bin aber schon nach dem ersten Ton wieder wie zuhause.
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Hold on Magnolia to that great highway moon