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dengelWas soll ich zu Sandy Denny sagen? Schöne glasklare Stimme, die zu ihrer Musik passt. Englischer Folk eben, der auf den ersten Moment gefällt (Instrumentierung, Melodie), aber auf die Dauer schon nerven kann. Ich kann solche Musik nur hören, wenn ich dazu in der Stimmung bin. Und dann ****
Dazu sagen? Ein Eindruck eben. So in etwas wie das, was ich jetzt auch erhalten habe. Freut mich. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei mir konsequent gestiegen, mit jedem Durchgang etwas weiter. Momentan bei guten **** 1/2, wo es wohl auch bleiben wird.
SokratesAußergewöhnliche Platte in Komposition, Arrangement, Sound, Vortrag, die ich früher häufiger hörte und noch besser fand. Was nicht heißen soll, dass ich sie heute schlecht finde. Wahrscheinlich muss etwas für mich heute nicht mehr formal so anders sein, um es gut zu finden – ein guter Inhalt reicht. Romantisch und charmant in seiner altmodischen Art, dennoch zeitgemäß, weil nicht traditionell, ein Hauch Düsternis, Getrappel und andere Effekte, sehr krisp und transparent aufgenommen und der Fokus auf Musik. Andreas Obst schrieb damals: „Es wird schwer, diesem endgültigen Debut Gleichwertiges folgen zu lassen.” Wie wahr – an „Sackcloth’n‘ Ashes” kam keine Nachfolgeplatte ran. ****
Das kann ich tatsächlich alles so unterschreiben. Am meisten beeindruckt mich immer wieder die ungeheure Intensität der Gesamtdarbietung. Wie die Pferde aus dem Stillstand kräftig Gas geben, den Boden unter sich brennen lassen und allen Staub um sich verdichten, nur um ein paar Sekunden später wieder ganz sanft mit Banjo und Akkordeon in den Trab überzugehen. Zweiter Punkt natürlich Eugens bebende, pochende Stimme, jeder Atemzug löst bei mir Herzklopfen aus, auch nach über einem Jahr noch. Und letztlich die einmalige Homogenität des Albums. Alles fügt sich puzzleartig zusammen, Ausreißer gibt es an keiner Stelle, das Album durchlebt unterschiedlichste Stimmungen, die von agressivem Donnergrollen („Horse head“), über schwummrige Bar-Stimmung („Ruthie lingle“, „Neck on the new blade“), bishin zu einmalig bittersüß optimistischen Hymnen („Black soul choir“, „Black bush“, „Harm’s way“) reichen. Einmalig, bei mir nahe an den vollen Fünf. Zu Deiner letzten Behauptung: Sehe ich auch so! Hielt ich zu Anfang noch die letzten beiden Werke für deutlich stärker, hat es mir „Sackcloth’n’ashes“ mit all seiner Verspieltheit („American wheeze“!) mit der Zeit doch am meisten angetan. Wobei „Secret south“ nahe dran ist (rein von den Tracks selbst vielleicht sogar besser) und ich die Atmosphäre bzw. den Sound „Folklore’s“ noch immer allen anderen Alben vorziehe.
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Hold on Magnolia to that great highway moon