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IrrlichtEindruck?
Den tumb-naiven Spontirock von Ton, Steine, Scherben mag ich gar nicht.
Aber Rio Reiser hebt sich als Solokünstler davon wohltuend ab. Mit „Rio I.“ legt er ein starkes Debut vor, vor allem dank so großartiger Songs wie „Alles Lüge“, „Für immer und Dich”, „Junimond“ oder „König von Deutschland“ – das ist kompositorisch zwingend und textlich originell, ganz eigenständig und in den Balladen geradezu poetisch. Kaum jemand kleidet menschliche Empfindungen so schön in Worte wie Ralph Möbius, ohne dass es jemals peinlich ist. Kaum einer findet so passende Bilder.
(„Junimond“ finde ich in der Echt-Version noch etwas besser, weil Franz Plasa sie mit mehr Dynamik in der Band-Performance, Live-Feeling, Gitarre und Streichern geradezu sensationell arrangiert und etwas mehr Leben eingehaucht hat).
„Rio 1“ ist auch deshalb eine gelungene Platte, weil Produzent Udo Arndt Rio mit exzellenten Musikern in Verbindung gebracht hat – Curt Cress am Schlagzeug, Peter Weihe an der Gitarre, Ken Taylor am Bass. So muss ich nicht irgendwelchen Anfängern bei ihren Übungen an Instrumenten zuhören, sondern es wird nach allen Regeln der Kunst Musik gemacht. :lol:
Keine Höchstpunktzahl, weil nach durchgehend hochklassiger Seite 1 die Album-Rückseite die Brillanz nicht ganz halten kann. Iss aber auch schwer. ****
P.S. Bei Dir habe ich Rio Reiser noch gar nicht in der Playlist bemerkt – oder?
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams