Re: Musikalisches Tagebuch

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vega4

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gastrisches_greinenInteressant ist sie, wenn auch sicherlich nicht durchweg gelungen. Es handelt sich um improvisierte elektronische Musik, ein Zusammenwirken dreier solo sehr eigenständiger Musiker, das vermutlich zunächst als ein Spaßprojekt begann. Zumindest klingt vieles auf diesem ersten Album so. Wenn man der Kritik glauben kann ist das Projekt erst auf dem zweiten Album The Return Of Fenno’berg zu einem wirklichen Gruppensound gelangt, ich selbst kenne den Nachfolger nicht. Hier klingt vieles zu verspielt und verspult, ist manchmal übervoll mit Sounds und Samples, läuft etwas ziellos hier und da ins Leere, was nicht heißt, daß es keine Momente gäbe, in denen das Album glänzen würde, meistens dann, wenn die drei wirklich an einer gemeinsamen Idee zusammen stricken, sparsamer werden.

Improvisierte elektronische Musik, die sich abseits der klaren Beats bewegt, sperrig ist, aber durchaus aufgrund der Vielzahl der ins Spiel geworfenen Ideen Spaß macht. Dennoch würde ich aufgrund einiger Längen *** geben. Christian Fennesz selbst gefällt mir meist auch in improvisierten Kontexten mit anderen Musikern nicht so sehr, seine Solosachen sind da meist sehr viel konsistenter.

Danke für deine Infos und Dank geht auch an @Tugboat captain für die zusätzlichen Erklärungen. Schade, hätte mir mehr erhofft. Entdecke gerade Jim O’Rourke und Davis Grubbs für mich wieder. Nach Jahren wiedermal angehört und war gleich wieder fasziniert. Bei David Grubbs habe ich sowieso Aufholbedarf…

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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus