Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › My Playlist › Musikalisches Tagebuch › Re: Musikalisches Tagebuch
aco-bracoIrgendwo habe ich über Bon Iver gelesen:….sounds like Christopher Cross crossed with Antony Hegarty, tatsächlich?
Hehe, auch wenn es wie ein nettes Plakettchen klingt: Nein, nicht wirklich. Bon Iver hat schon etwas sehr eigenes, er paßt eher in eine Reihe mit Will Oldham oder Alasdair Roberts. Während Antony mit dicken emotionalen Pinselstrichen malt, ist Justin Vernon eher unpathetisch, poetischer. Passend dazu ist durchaus die Geschichte, daß sich Vernon hierzu in eine Jagdhütte in eingeschneiter Einöde zurückgezogen hat, allein mit sich, seinen Gedanken und seinen Instrumenten. Die Musik hat etwas ausgesetzt zerbrechliches, bedrohtes, dabei aber auch sehr stolzes, die Lyrics sind durchaus traurig in den Bildern, aber auch sehr reflektiert. Wenn du sie noch nicht kennst, dann ist es eine nachdrückliche Empfehlung, denn es handelt sich hier um eines der schönsten Singer/Songwriter-Alben des letzten Jahres. Ich hatte es mit **** besternt, mittlerweile tendiere ich deutlich zu ****1/2.
Mein Exemplar von „The Fox`s Wedding“ ist noch unterwegs, auch deswegen das umungängliche Nachfragen nach dem ersten Eindruck.
Ich hatte ja einen eher unglücklichen Start mit Sharron Kraus. Ihre Projekte Rusalnaia und Tau Emerald gefielen mir gar nicht, ich mochte zwar ihre Stimme, fand aber den ganzen aufgesetzten Nymphen- und Naturgeister-Mystizismus von Rusalnaia recht kitschig. Dagegen ist das hier ein äußerst schön arrangiertes Folkalbum, das mich jetzt sehr neugierig macht auf die Kollaboration mit Baird und Espevall. Ein sehr positiver erster Eindruck.