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IrrlichtDas denke ich auch. Wenn man mit dem Album irgendeine Zeit/Erlebniss verbindet, zückt man gerne die Höchstnote. Ich, als Hörer, der das Album erst dieses Jahr entdeckt hat, kann dem leider nicht allzuviel abgewinnen. Zu kraftlos, zu selbstgelangweilt schleppt sich die Musik dahin. Einige Durchläufe wird es aber noch kriegen, an die 5 Sterne wird es bei mri aber sicherlich nicht kommen, 4, wenn überhaupt.
Es gibt aber auch viele Bands oder Künstler, die erschließen sich dem Hörer nicht sofort, vor allem im jungen Lebensalter. Ich habe mich jahrelang an David Bowie versucht und erst nach vielen Jahren hat es *klick* gemacht. Seitdem schätze ich ihn sehr.
Es gibt Alben, die sagen viel über die Zeit aus, in der sie gemacht wurden. Steely Dans 70er-Jahre Werke wären so ein Beispiel, Horses oder OK Computer sind andere. Das mag ich ganz besonders, denn die 70er, 80er oder 90er leben in diesen Alben so intensiv, wie in wenig anderen. Dass alle grandiose Songs enthalten, hilft zusätzlich.
Bei den Smiths sind die Texte ungeheuer wichtig. Morrisseys kleine Gemeinheiten, sein Herumgejammere, seine Selbstgerechtigkeit und überzogene Selbststilisierung geben der Musik erst die notwendige Schärfe.
Beispiel: There Is A Light That Never Goes Out
Take me out tonight
Where there’s music and there’s people
And they’re young and alive
Driving in your car
I never never want to go home
Because I haven’t got one
Anymore
Take me out tonight
Because I want to see people and I
Want to see life
Driving in your car
Oh, please don’t drop me home
Because it’s not my home, it’s their
Home, and I’m welcome no more
And if a double-decker bus
Crashes into us
To die by your side
Is such a heavenly way to die
And if a ten-ton truck
Kills the both of us
To die by your side
Well, the pleasure – the privilege is mine
Es ist keine schlechte Idee, sich von den Smiths die „Singles“-Compilation zu kaufen. Oder „Hatful of Hollow“, meine liebste Scheibe der Band.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.