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@ otis:
Ich glaube nicht, dass Drogen einen weiter bringen, im Gegenteil, sie sind verdammt gefährlich, aber entweder teilt man ein gewisses Lebensgefühl oder halt nicht.
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Bemüht?
Sie haben sich bemüht den trebleligsten Rickenbacker-Sound, der möglich war, hinzukriegen. Sie haben die Drums durch den Verzerrer gejagt und Stimmen rückwärts laufen lassen. Tomorrow never knows ist nichts weniger als eine Revolution der Musik. Die komplette Vorwegnahme von dem was später zu Techno, Eletronica etc. wurde. Ein Akkord. Loops. Keine Songstrukturen. Soundeffekte.
Und was Taxman betrifft, verdient alleine die Rhythmusarbeit und das Gitarrensolo die ***** ohne dass auch nur eine Melodie dazu gesungen werden muss. Bin ich da völlig daneben, oder gab es Mitte ’66 IRGENDEINEN Gitarristen, der etwas vergleichbares wie Harrison auf Taxman gespielt hat? Ich meine nicht aus Versehen, sondern bewusst!!!!
thema drogen: war noch nie der meinung, dass ich das lebensgefühl von drogenabhängigen teilen wollte. ich weiß aber, was du meinst. nur war ich mit 13 damals vielleicht zu jung und später interessierte mich revolver nicht mehr. und der coolness-faktor von musik lag bei mir immer eher im musikalischen bereich, weniger in den randerscheinungen drumherum. (schon gar nicht in irgendwelchen videos, wie es heute so oft der fall für viele jugendliche. ich verurteile das nicht, für mich war es nur eben anders. nicht dass man mich wieder falsch versteht.)
gilt auch für folgendes: natürlich bin ich auch der meinung, dass revolver maßstabsetzend war in gewisser weise. aber unvoreingenommen gehört hat und hatte es für mich einfach wahnsinnige schwächen. und ich bin wirklich nicht bereit mehr als 4 sterne inkl. seiner bedeutung dafür rauszurücken. :D
sicher hat taxman einen fulminanten paule-bass. aber der rest? es rockt steif. die treblelige gitarre findest du allein in deiner nuggets box bestimmt fünfmal und in der ersten an die 20 mal. tippe ich mal. gerade letzte woche noch auf einem joe meek sampler entdeckt: the buzz mit einer wirklich trebligen gitarre. auch 66. oder die syndicates auf dem gleichen sampler (ist auch in der nuggets box). ich denke, da gibt es unmengen. hat nicht auch lost girl von den troggs ein ganz fein fuzziges solo (ich liebe diese soli!!) aber georgies wirkt für mich etwas gekünstelt und aufgesetzt hier.
was steifheit anbelangt:ich habe got to get you noch zu viele sterne gegeben. ist ja wohl eine art motown song, wenn man so will. aber was machen sie daraus. da swingt gar nichts. erst vielleicht gegen ende. die bläser, oh george!!!!
jetzt zu tomorrow never knows. erstens ist es ein song. habe ihn eben noch mal gehört. und es blieb mir davon was als ohrwurm bis jetzt im kopf. so strukturenlos ist er also wirklich nicht. zweitens ist er genau das, was ich nicht mag: masse statt klasse. der song wird auf deubel komm raus mit x sounds zugepackt, (was mit viel arbeit und wenig drogen zu tun hat) und heraus kommt eine tour de force des avangardistisch bemühten pop-hurzes. weniger wäre viel mehr gewesen. und eine gewisse lockerheit wäre der ganzen sache noch mehr bekommen. gerade die engländer haben es doch geschafft, so wunderbar lockere psych-pretiosen hinzubekommen. von john´s children bis tomorrow zum beispiel.
was ein-akkord-songs anbelangt so findest du im popbereich ein musikalisch wunderschönes beispiel in fairport conventions sailor´s life. das steht am anfang auch auf der stelle, aber es entwickelt sich unglaublich.
na ja, ob das stück im endeffekt wirklich so revolutionär war, sei auch mal dahingestellt. die sogenannte e-musik von cage bis stockhausen hatte da längst vorgelegt gehabt und andere experimentierten im popbereich auch wohl schon länger (zappa, vu…..). wirklich revolutionär war damals das erste vu album, welches 4 monate später rauskam. das fand ich von anfang an absolut „cool“ (habe es allerdings erst 68 kennengelernt) mit seiner negation des musikalischen ausdrucks, seiner abkehr von heart and soul. die geniale bratsche von cale, die wahnsinnsgitarre von reed.
für mich ist waiting for my man eine der wenigen echten revolutionären songs der popgeschichte.
aber wir kommen immer weiterweg vom thema. sorry, jugglers. aber musste, mal gesagt werden.
pfhhh: beatles cool! softie! :schnarch:
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