Re: Beste deutschsprachige Band

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ah-um

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Mikko
Ich meine die Schlager und das Kabarett der 20er Jahre werden ja gerne als die Geburt deutschsprachiger Popmusik im modernen Sinn gesehen. Und sicher wurde in den frühen 80ern zu ndW Zeiten Einiges aus den Zwanzigern wiederbelebt bzw. aufgegriffen. Den grundsätzlichen Unterschied zwischen Schlagern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Wer hat denn den Käse zum Bahnhof gerollt?“ und der „Polonäse Blankenese“ oder „Schöne Maid“ etc. sehe ich nicht so ganz. Ist alles recht banal, relativ simpel und für Bierzelt und Ballermann genau das Richtige.
Anspruchsvolle Popmusik hört sich m.E. anders an.
Und damit wir uns nicht falsch verstehen, Popmusik muss nicht immer und absolut anspruchsvoll sein, aber so bisschen Haken und Ösen, so ein wenig intelligente Cleverness darf schon sein.

Herr Rossi@Mikko: Bei den Harmonists kommen aber schon überdurchschnittliche vokalistische Fähigkeiten hinzu. Textlich war das, was man so kennt, von charmanter Belanglosigkeit, aber gerade die Leichtigkeit dieser Lieder war auch ein Statement gegen die ideologischen Verkrampfungen und den (linken und rechten) Pathos der Ära zwischen den Weltkriegen. Von daher waren die Harmonists wirklich Pop.

Einverstanden. Wo bei man sich im Einzelfall durchaus streiten kann, wo Cleverness am Werke ist/war und wo nicht.

Yep, das sind in etwa die Gedanken, die ich dazu auch hatte. Schlager aus der Weimarer Zeit liegen mir doch ziemlich fern und ich kenne auch fast keine. Nur bei den Comedian Harmonists habe ich manchmal das Gefühl, einen gewissen zeitlosen Charme und, ja, Cleverness am Werke zu sehen. Vielleicht doch eher in den Topf mit „She Loves You“ als in den mit „Schöne Maid“? Wahrscheinlich sollte ich’s mir einfach mal richtig anhören (schlechter als die zur Abstimmung stehenden Rockbands wird’s wohl nicht sein…) :-)

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)