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INDIEROCK-HELDEN
Pixies wollen 15 Live-Alben veröffentlichen
Sie waren die Helden einer ganzen Generation von Fans und Musikern. Kurt Cobain sagte einmal, er habe „Smells Like Teen Spirit“ bei ihnen abgeschrieben. Nach über zehn Jahren spielt die US-Rockband The Pixies wieder zusammen, im Sommer auch in Deutschland. 15 Live-Alben sollen die Reunion dokumentieren.
Über The Velvet Underground, Andy Warhols legendäres Bandprojekt in den späten sechziger Jahren, hat einmal jemand gesagt, nicht viele Leute hätten ihre Platten gekauft, aber alle, die sie kauften, hätten eine Band gegründet. Ähnlichen Insider-Kultstatus genießen auch die Pixies.
1987 gegründet, als der Begriff „Indie-Rock“ allmählich von Bands wie Hüsker Dü, Dinosaur Jr. und Sonic Youth geformt wurde, hielt die Band aus Boston nur knapp sechs Jahre lang durch. Fünf Alben entstanden in dieser Zeit, von denen jedes einzelne heute als Klassiker gilt. Die leise-laut-leise-Dynamik, die Bands wie Nirvana oder die frühen Radiohead in die Charts brachte, haben die Pixies erfunden.
Als es losging mit „Come on Pilgrim“ 1987 machte Charles Thomson alias Black Francis alles anders als die anderen. Während die College-Rock-Kollegen von R.E.M. noch sangen, schrie er sich die Seele aus dem Leib – und schrieb gleichzeitig perfekte Popsongs wie „Where Is My Mind“ oder „Here Comes Your Man“, die heute noch Indie-Tanzflächen füllen. Während in Europa Frontmänner mit Kajal um die Augen über ihr Liebesleid klagten, sang Francis über Religion, Ufos und Metaphysik – gern auch mal auf Spanisch. Die Pixies sammelten schnell eine sie kultisch verehrende Fangemeinde um sich, Mainstream-Erfolg bieb ihnen aber weitgehend versagt.
1993 platzte der Dampfkessel Pixies, die Band löste sich auf. Bassistin Kim Deal machte mit den Breeders weiter, heute ist sie die große alte Dame des Indierocks, die bei Konzerten mit der Whiskeyflasche in der Hand und einer Zigarette im Mundwinkel Fan-Herzen bricht. Black Francis wurde zu Frank Black und veröffentlicht gemeinsam mit den Catholics in schöner Regelmäßigkeit kleine, feine Indiepop Alben.
Jetzt kommt offenbar eine Wiedervereinigung zustande, auf die auch Hardcore-Fans nicht mehr zu hoffen gewagt hatten. Frank Black, Gitarrist Joey Santiago, Kim Deal und Schlagzeuger David Lovering waren wieder gemeinsam im Proberaum, zum ersten mal seit 1993. Im April werden sie eine Reihe von Konzerten in den USA geben, im Sommer kommen die Pixies auch nach Deutschland. Beim Southside/Hurricane-Festival und auf der Berliner Wulheide werden sie zu hören sein, außerdem sollen Anfang Mai eine Best-Of-CD und eine DVD erscheinen.
Laut Informationen des britischen „New Musical Express“ haben sich Black und Konsorten für ihre US-Tournee sogar noch etwas Besonderes ausgedacht: 15 der geplanten Konzerte sollen live mitgeschnitten und noch am gleichen Abend auf CD gepresst werden. 15 auf jeweils 1000 Stück limitierte Live-Alben sollen so entstehen. Jeweils die Hälfte wird vorab über die Webseite disclive.com vertrieben, der Rest soll unmittelbar nach den Konzerten an die Fans verkauft werden. Genau das Richtige für Indie-Fans Mitte 30, die ihren Plattenschrank genauso hegen wie Opa seine Briefmarkensammlung.
Christian Stöcker
http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,294405,00.html
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.