Re: BONNIE PRINCE BILLY – SINGS GREATEST PALACE MUSIC

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napoleon-dynamite
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Originally posted by otis@24 Mar 2004, 16:35
trauer (welche?) ist keine authentische und keine mit sich selbst identische in seiner musik.

natürlich nicht. solche distanzlosigkeit ist meistens nicht goutierbar.

nur:warum macht will oldham dann musik (abgesehen von monetären gründen, die es immer gibt, und die auch zurecht hierher gehören)? damit du zum schluss „schlau, schlau“ sagst? damit tust du ihm, und seiner musik in meinen augen furchtbar unrecht. ich sehe oft das wesentliche in musik darin, dass da jemand ist, der etwas schafft, das nicht mit ihm selber identitisch ist, von dem er aber will, dass man es als etwas selbstständiges annimmt. wenn ich bei „days in the wake“ jemanden höre, der traurigkeit (und den humor daran) in die abenddämmerung herausbellt, dann weiss ich dass es nicht oldham und seine gefühle sind. aber für mich fühle ich dann auch, dass er uns eben diese gefühle spüren lassen will. speziell bei oldham deuten ja schon die verschiedenen namen auf den kunstcharakter hin, aber auch auf bewegung und verschwinden. jaha, das will er den hörer glauben machen. aber es ist eigentlich so, wie wenn du als kind in eine zaubervorstellung gegangen bist. du kannst dir die ganze zeit sagen, worin der schwindel besteht, aber dann verliert es an reiz.

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A Kiss in the Dreamhouse