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1966: Tim Buckley (**** 1/2)
1967: Goodbye and hello (*****)
1969: Happy sad (**** 1/2)
1990: Dream letter: Live in London 1968 (**** 1/2)
Ich erinnere mich noch ganz gut, wie ich „Goodbye and hello“ (mein überhaupt erster Kontakt mit Buckley) vor vielen Jahren, etwa einige Wochen vor meiner Anmeldung in diesem Forum, aus einer Flohmarktkiste gefischt habe und dieses Album im Anschluss für Wochen täglich hörte. Es war eine besondere Erfahrung, was es auch heute noch ist, denn Buckleys Lyrics, sein Melodiegefühl, seine kraftvolle, zärtliche, voller Leidenschaft über den Arrangements thronende Stimme, war so fern von all dem, was ich bis dahin gehört hatte. Das Debut, das ich danach kennenlernte, ist dementgegen weitaus gestrafter, die großen Experimente, die sich später in „Happy sad“ zunehmend abzeichnen, gibt es noch nicht – die Jazzelemente, die Buckley bei letzterem ins Spektrum einfließen ließ, machten die Tracks dann zwar deutlich aufregender, aber m.E. nicht besser. In den ausufernden Arrangements von „Goodbye and hello“, den psychedelischen Elementen, die man in „Pleasant street“ und „Hallucinations“ verspürt und in den brennenden Ringen des Zirkus von „Carnival song“ – dort lebt all das, was ich an Buckley bewundere und schätze, komprimiert auf zehn unsterbliche Tracks. Es gibt wohl kaum einen Musiker, der meine Vorstellung von Kunst derart nachhaltig beinflussen sollte, wie Tim Buckley.
Dass seine „Blue afternoon“ und „Starsailor“ Aufnahmen bis heute kaum erschwinglich zu bekommen sind, ist allerdings ähnlich tragisch, wie die Tatsache, dass das Werk selbst bis heute immernoch Insiderstatus genießt.
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Hold on Magnolia to that great highway moon