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Noch um einiges perverser als „Kleine Aster“ mutet eben die „Krebsbaracke“ an. Wie ich damals auch in der Schule lernte, ist „Morgue“ auch Protest gegen das damals herrschende mechanische Menschenbild. Das im folgenden beschriebene „Fleischliche“ (oder wie man es nennen mag) wird durchaus mit Pathos angereichert (Pathos ist vielleicht auch nicht ganz der richtige Ausdruck hier – möglicherweise ist es eine gewisse abstoßende Erotik), was dem ganzen, wie ich finde, einen faszinierenden Reiz gibt – ekelhaft ist es trotzdem:
wie kommst du auf „mechanisches weltbild“? finde ich nicht, dass das damals herrschte.
ich sehe die gedichte ohnehin vielleicht ganz anders. für mich sind sie eher die suche eines jungen arztes durch verarbeitung seiner erfahrungen ein stück menschlichkeit wiederzufinden.. das drübersprechen und schreiben über elend, krankheit und tod enttabuisieren sie, machen sie aber damit auch zutiefst menschlich. eine annäherung an den menschen also, keine abwendung.
und den ratten hat ers dann ja auch wunderschön gegeben. so viel menschlichkeit muss sein, dass die sich nicht auch noch auf unsere kosten ein schönes leben machen können.
weiß jetzt auch, warum ich die sachen nicht kenne, die wären in meiner schulzeit unlesbar gewesen. und habe halt nicht germanistik studiert danach!
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