Re: Charles Mingus

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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gypsy tail windCool! Melde dann mal, wie Du sie hörst! Und unbedingt zuerst „Ah Um“ hören, „Dynasty“ ist gut, aber in mancher Hinsicht ein wenig ein zweiter Aufguss. „Ah Um“ ist eins der Alben, das ich wohl so gut wie auswendig kenne (was für „Black Saint“ sowieso gilt!) :sonne:

Ich packe das mal hier rein, da es im „Mein neustes Album“-Strang eigentlich deplatziert ist.

Mittlerweile habe ich mich im Katalog von Mingus ein wenig weiter umgeschaut und ich muss mich tatsächlich sehr zurückhalten, so angetan bin ich von dem, was sich dort vor mir auftut – in so kurzer Zeit habe ich jedenfalls noch nie so viele Alben eines Künstlern angekarrt und mit süchtigem Heißhunger täglich gehört. „The black saint and the sinner lady“ fasziniert mich bislang wohl tatsächlich am Meisten, einfach weil mich die komplette Konzeption des Albums für sich einnimmt, so in etwa jede Stimmung zwischen purer Sinnlichkeit, blankem Chaos und schlichter Anmut anzutreffen ist – und das zu allem Überfluss auch ganz frei von Manierismen und lahmen Kunststückchen abläuft. Auch toll: Wenn man einmal das Thema der Titel verinnerlicht hat, quasi den Tanz als Befreiungsakt, wird das Album zum allerschönsten Kopfkino. Ich finde es mittlerweile auch alles andere als sperrig, sondern sehr beruhigend, habe aber auch die Wahrnehmung, dass mir meine Erfahrung mit Post-Rock/Crescendo-Musik hier zuweilen schneller Türen öffnet.

Ich mag aber auch die anderen Werke unheimlich gerne. Das etwas rohere „Blues & Roots“, das nicht weniger als gigantische „Tijuana moods“ (ich finde ja, die treibenden Flamenco-Rhythmen – und das Bild der Tänzerinen des Stripclubs – kommen Mingus hier sehr entgegen) oder die vielen Facetten von „Ah Um“. Alles toll, riesig, unheimlich lohnenswert. Ich bleibe dran, bald werde ich eine Regalreihe für Mingus Music reservieren.

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Hold on Magnolia to that great highway moon