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Nachdem ich am Freitag ein absolut (haha) geniales Muse-Massen-Konzert überstanden hatte, gings Montag wieder nach Köln, und zwar zu den Kings of Leon. Fünf Minuten vor Einlass gab’s für mich das erste Mal die Gelegenheit einer meiner absoluten Lieblingsbands im Tourbus zu erkennen, sehr relaxt. Wollte das meiner Freundin grad mitteilen, da krieg ich einen Stoß in die Rippen und erblicke meine Freundin Eva mit Bart. War aber nicht Eva, sondern der Drummer Nathan, mit ebenfalls langen dunklen Haaren und schwarzem Mantel. Dann haben wir uns direkt rechts in die erste Reihe gesetzt (nicht, dass das nötig wäre, waren nämlich da erst so 60 Leute da). Das Publikum war eher älter und irgendwie ein bisschen … öde. Neben mir zwei Presseleute (ich glaub vom Intro), die sich die ganze Zeit über den Supportact Regina Spektor (so’ne Art weiblicher Adam Green meets Tori Amos) lustig machen, die mit ihren häufigen Wiederholungen wie „daddydaddydaddydaddydaddy“ naja, überraschte. Nachdem Caleb und Nathan noch einmal durchs Publikum in den Backstagebereich geschlendert waren und wir einen Hippie-Roadie für den verschollenen dritten Bruder der Followills hielten, kamen sie dann auch für etwas über’ne Stunde auf die Bühne. Ohne wirklich viele Worte mit uns zu wechseln spielten sie ihr Set inklusive neuer Songs. Neben mir hörte ich von dem plötzlich begeisterten Typen „Boah, die JUngs haben aber Power ohne Ende“. So war es auch. Vor mir der grade 18-jährige Bassist Jared hatte seit der Aufnahmen wohl ordentlich dazugelernt, denn der Bass klang viel besser als auf der Platte. Er schien seine Parts entweder mitzusingen oder kaugummi zu kauen, machte auf jeden Fall durchgehend amüsante Kieferverrenkungen. Die Haare waren übrigens etwas kürzer, wir bemerkten also das Rüberlinsen, klar, der merkt ja, dass er angestarrt wird. Neben uns war wohl ein Hardcorefan, der die ganze Zeit total abging, ich meine, wir ja auch nur eben was…besser/stylisher/für männliche Bandmitglieder…interessanter? Zur aus zwei Songs bestehenden Zugabe (Trani und noch was) kamen sie dann mit ein bis zwei Bierflaschen wieder und Jared tanzte weiter, verhedderte sich nur kurz im Kabel, aber wozu hat man Roadies? Leider war’s dann auch schon vorbei, von den vielleicht 500 anderen Leuten schienen sich danach nur noch zwei Jungs um die Band „zu kümmern“. D.h. wir bekamen Plectron, Drumstick, Setlist und Wasserflasche (Jared’s, obwohl er bestimmt nur Bier getrunken hat, egal, die Flasche war auf). Mit den erinnerungsbedingt gekauften Postern und Shirts haben wir dann noch draußen gewartet und zwei Bekannte vom Muse-Konzert getroffen und noch mal diskutiert ob die Followills nicht einfach Jet’s Vater Anthrax geschickt haben, weil die als Vorband einfach zu gut waren. Der Followill ähnliche Roadie hat mir dann versichert, dass die Band gleich käme. Und obwohl ich ihne gefragt hab wollte er mir kein Autogramm geben, dabei war der so putzig, wirkte nur plötzlich so, als hätte er seinen Namen vergessen. Jedenfalls rauschte der Familienklan fast an uns vorbei, weil wir so fassungslos oder was weiß ich was waren. Auf ein gestottertes „Would you sign this, please?“ kam von Jared direkt ein „sure“ und schon stellten sich alle vier an um zu unterschreiben, nur ein bisschen kompliziert wird es wenn zwei Poster da sind und man grade getrunken oder gekifft hatte. Nathan, mit eine halbvollen Jack Daniels Flasche im Arm, hatte ein wenig Probleme uns den Stift wiederzugeben, nicht dass das tragisch wäre aber Caleb hatte bei Eva noch nicht unterschrieben ein bisschen verzweifelt kam von ihr dann ein „Caleeeeb?“ und schon war’s komplett. Während Jarde bei den Jungs unterschrieb, regte er sich nuschelnd über das Poster auf, er sähe so beschissen aus, weil er da gerade was rauchen würde, so hinterm Rücken wahrscheinlich. Ich glaube, Matthew (mit wunderschönem Regenbogen-T-Shirt) sagte dann „Hope, we’ll see us again, girls“ und langsam rauschten alle zum Tourbus. Nur Jared und Regina Spector blieben bei uns, weil die nicht wusste, ob sie nicht auch ein Autogramm geben sollte. Eva meinte dann auf deutsch ja, aber nur auf der rückseite, was ich mit nem „das ist asozial“ kommentierte. Nachdem wir beide unsere dreckigste Lache haben raushängen lassen, musste ich natürlich noch was anstäniges sagen „Great show“ mit Daumen hoch, kam wohl ein bisschen aufgeregt.. Als Regina Spektor, die sich auffälig nahe beim bassisten hielt, uns noch ein tschüss zurief, bekamen wir ein schlechtes gewissen… Auf jeden Fall haben die noch viel mehr gesagt, was ich in der Aufregung entweder vergessen oder gar nicht mitgekriegt habe. Während alle im Tourbus – mit offener Tür saßen, konnten wir es uns natürlich nicht verkneifen uns noch einmal zu verbeugen, zu kreischen und uns um den Hals zu fallen. Hab ich schon erwähnt, dass Jared Followill mich mächtig beeindruckt hat? Ich Girlie … war ursprünglich wirklich nur wegen der wunderbaren Musik da!
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