Re: NINE INCH NAILS – Bleedthrough

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trent

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So, ich habe es mir im Verlauf des Tages jetzt ein paar mal komplett angehört und befinde es für gut, sehr gut. Das Album vereint alle Facetten, die bei den vorangegangenen Alben schon anzutreffen waren – abgespaced, melodiös, brachial, Geräuschattacken. Bis auf die Single ‚The Hand That Feeds‘ und ‚Everyday Is Exactly The Same‘ brechen die meisten der anderen Songs aus den gängigen Songstrukturen aus. Die beiden genannten sind eher eingängiger, deswegen sollte man sie richtig einsetzen, ansonsten könnte man sich aber überhören. Erstere ist eine regelrechte Hymne zum mitwippen, die live bestimmt der Renner ist, zweiteres ist eher ein getrageneres, ruhigeres Stück. Der Ausbrecher schlechthin ist ‚With Teeth‘, da kommt ja nun alles, so wie man es überhaupt nicht erwartet, erst ist es ein richtig aggressiver Track, der dann abrupt leise wird und Reznor wirklich melancholisch „singt“, bis dann urplötzlich, gerade als man in der Passage versinkt, wieder der reißende Part einsetzt. Dann gibt’s noch die brachialen Songs im Stile der Broken EP, ‚You Know What You Are?‘ und ‚Getting Smaller‘, die verzerrt sind bis zum letzten und bei denen man ebenfalls sehr gut feiern kann. Für mich ist das Highlight des Albums, wie schon bei „The Downward Spiral“, der letzte Song – eine Ballade. ‚Right Where It Belongs‘. Das ist wirklich CD Player–>Kopf–>Herz. Der Song wird von einem Klavier begleitet, Reznor singt mit einer verdammten Ehrlichkeit, der Text ist klasse(„What if everything around you, isn’t quite as it seems? What if all the world you thought you know, is an elaborate dream?“) und man versinkt einfach richtig, inklusive Gänsehaut. Und das Ende? Ein positiver Schlusston.

Ich kann für mich sagen, dass sich die längere Wartezeit gelohnt hat, sie haben’s mal wieder gepackt, Songs zu machen, die bewegen und auch wenn sie vielleicht insgesamt nicht mehr ganz so düster sind wie ältere Sachen, sind sie doch ehrlich. Die Songs sind so, wie es Reznor erging.

P.S.: Verdammt, ich finde der Anfang von ‚The Line Begins To Blur‘ hört sich genauso wie Tools ‚Die Eier Von Satan‘ an. :D

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