Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Paul Weller im Columbiafritz Berlin 21.11.03 › Re: Paul Weller im Columbiafritz Berlin 21.11.03
gibt doch noch nen review aus der berliner morgenpost:
Paul Wellers Freundeskreis
Pop
So wie es eine Sorte von Filmen gibt, die sich Frauen nur mit ihrer besten Freundin anschauen, so gibt es auch Konzerte, in die Männer nur mit ihren besten Freunden gehen – etwa zu den Auftritten von Paul Weller, der passender Weise auch nur einen einzigen Freund zu diesem Akustik-Gig mitgebracht hatte: Gem Archer von Oasis. Der Brite Weller ist einer der wenigen Künstler, über den man wirklich sagen darf, dass er mit seinem Publikum altert: Als er 1975 The Jam gründete, war er gerade 16. Doch während seine Fans, jetzt vielleicht mit Anfang 40 zum ersten Male echte berufliche Erfolge haben (es handelt sich um die nicht gerade leistungsgeile Punkgeneration) zehrt Weller von den Triumphen, die er vor 20 oder 25 Jahren feierte.
Den größten Applaus gab es im ColumbiaFritz für „Town Called Malice“, „Headstart for Happiness“ oder „That’s Entertainment“ – Songs, die er für The Jam oder sein Achtziger-Projekt The Style Council schrieb und die heute schon so klassisch sind, dass Denis Scheck sie als Hintergrundmusik verwendet. Dabei sind Wellers neuere Platten immer noch Lehrbeispiele des Songwritings. Trotzdem muss er sich, wie so viele Leitsterne der Popmusik, fragen, was man mit dem Rest seines Lebens anfängt, wenn man schon mit 20 unsterblich war. Die Allergrößten – Bob Dylan, Johnny Cash, Solomon Burke – haben nach oft würdevoller Überwinterung in der Lebensmitte zuletzt im Alter wieder Gipfel der Kunst erklommen. Insofern freuen wir uns jetzt schon darauf, mit Paul Weller unseren 60. Geburtstag zu begehen.
mh
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I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!