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corea, vitous, haynes, now he sings, now he sobs (1968)
jetzt bin ich bei einem heißen kandidaten für die nummer 1 – für mich eigentlich das perfekte klaviertrio-album, komplett neues, standard-taugliches material, biss, drive, komplexe harmonien, ein unglaubliches interplay, ich finde vor allem die rhythmische ebene ohne vergleich, die ist ins material aber schon eingeschrieben. alle drei denken das format ganz frisch, i-ging machts möglich, da geht es immer eine stufe weiter zur neuen harmonie, jedes solo leitet eigentlich zu etwas neuem über, aber das hat auch eine ganz materialistische ebene: im kurzen closer, was ja eigentlich eine geräuschstudie ist, drehen sie ihre instrumente auf links und geben uns materialproben, wie um zu sagen: mit dem widerspenstigen zeug haben wir vorher 37 minuten lang magie erzeugt. miroslav vitous reiht sich hier ein in die neuen elastischen bassisten (nach la faro, peacock, swallow, haden), die zugleich basis und ornament spielen können. und dann hat man mit roy haynes noch einen patentiert individuellen swing eingekauft. und – das hilft auch: die tone-poet-ausgabe, die ich habe, konnte zwar hörbar nicht mehr auf ein perfektes masterband zurückgreifen, aber die dynamik des geschehens noch mehr herausarbeiten als ich das im ohr hatte. und die vielen anderen stücke, die auch noch auf diesen sessions entstanden, sind ja mindestens genauso gut (aber das album ist, so wie es ist, perfekt).
am ende wird sich nach tageslaune entscheiden, ob ich diese perfektion, oder den ausnahmefall CHANGELESS oder die wild cart SEGMENTS ganz oben festbinde.
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