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Charles Mingus / Hampton Hawes / Dannie Richmond – Mingus Three | Und jetzt dieser persönliche Favorit … ich versteh schon, wo ihr her kommt mit dem späten Hawes, aber der hat bei mir bisher einfach noch nicht so zünden wollen, ich gehe Stand heute davon aus, dass meine Top 20 eh ohne Hawes auskommen wird, drum ist das am Ende für den Moment nicht so erheblich –ich glaube, ich vergleiche gerade gar nicht den frühen mit dem späten hawes, sondern den späten hawes mit seinen zeitgenossen, also mit evans, zeitlin, bley, an dem punkt, wo das klaviertrio beweglicher, fast fluide wird, und da ist er ganz vorne mit dabei. sein material ist ja mitte der 60er augesprochen nah am puls der zeit.
Das ist mir klar – und ich lese das mit grossem Interesse … bis Ende Januar werde ich dahin auch noch kommen! Das mit dem Vergleich innerhalb der Hawes-Diskographie ist nur grad, wo ich selbst stehe, weil sich mir der späte eben noch nicht so recht erschlossen hat – bzw. teilweise hat er das, aber nicht mit derselben Begeisterung, die ich hier lese
Bleys „Barrage“ ist bei mir ein grosser Favorit – liegt auch bereit … aber ich will jetzt mal die Zeit um 1959-62 oder so angehen, also Evans mit LaFaro/Motian (das neue 3-CD-Set ist ja gut getimt, extra für uns
), Kelly, Parlan, Newborn, Mance, Costa, Harris, Timmons, Wright (John), Anderson (John), Urtreger aus Europa … und mehr Hawes und endlich Elmo Hope und auch noch was mehr von Jamal und vielleicht dazwischen nochmal zurück, weil ich Al Haig und George Wallington bisher übersprungen hab und den frühen Hope ja auch.
Paul Bley, Don Friedman … aber auch Les McCann, mehr Ramsey Lewis, mehr Timmons, Harris, Mance, dazu aus Europa Gordon Beck, Michael Garrick, Siegfried Kessler, wieder Vander und einiges mehr ist dann die nächste Etappe (ca. 1964-70) – und da ist Evans auch wieder. Und in etwa an dem Punkt geht es mit Howard Riley auch schon so halb in den Free Jazz rein (und auf ESP neben Bley davor auch noch mit Lowell Davidson) … mal schauen, wohin der Weg mich so führen wird, es liegt jedenfalls einiges bereit.
Jetzt blende ich auch nochmal was zurück:

Von Russ Freeman (Ende 1952 mit Red Mitchell und vermutlich Bobby White, mit Joe Mondragon und Shelly Manne im Herbst 1953 und mit Monte Budwig und Manne im Sommer 1957) ist hier ja einiges mehr drauf als nur die halbe LP mit Dick Twardzik. Das ist natürlich nichts für die Umfrage, weil die Tracks von der Spilt-LP mit Twardzik davor auf einer 10″ („Russ Freeman Trio“ – tolles Cover, siehe unten, gar kein Text von drauf) bzw. auf „Have Blues, Will Tavel“ und „Jazz Swings Broadway“ erschienen, beides LPs mit Stücken diverser Leute, die für Pacific Jazz aufnahmen. Aber ganz so gut ist das am Ende eh nicht, finde ich. Das ist eine Art lyrische – ha ha! – Gegenposition zum frühen Hawes, in den schnellen Tempi mit einer Art unregelmässigem Flow und vielen Tönen. Nicht so weit von Marmarosa oder Wallington, aber doch mit einem anderen Fokus auf den Sound – Teddy Wilson grüsst auch hier, dünkt mich …

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #168: Wadada & Friends - Neuheiten 2025 (Teil 2) - 9.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba