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vorgarten
gypsy-tail-wind Jetzt hab ich oben zu John Young nachträglich reineditiert, macht ja nichts …
ich habe jetzt länger überlegt, wo mir der junge john young schon mal begegnet ist (der späte, klar, bei von & george freeman). dann kam ich drauf – ich höre ja manchmal nicht nach alben, sondern nach versionen von songs von komponist*innen, die ich interessant finde, und hier waren zwei loesser-interpretationen drauf, die mir auffielen:
young, kidd, thomas, a touch of pepper (1962) „joey“ und der „inchworm“, aber auch sonst ein händchen für ungewöhnliche, durchaus poppige themen, mit einem schlanken, schnellen trio exekutiert – das hat auf anhieb witz und punch – also eher nicht die von thelonica gewünschte lässigkeit, das ist eher auf reibung aus. aber, vielleich verstehe ich es auch nicht, ich schrieb ja von eleganz bei bryant (und fehlender lässigkeit bei fischer), denn auch den verschmähten don pullen finde ich ja oft sehr lässig. aber zurück zu young und kidd (und eigentlich müsste der drummer jetzt noch „teen“ heißen oder sowas) – das ist eine andere idee von entertainment, scheint mir – denen muss man nicht mit debussy kommen (aber wenn sie das bräuchten, hätten sie in zwei nächten drauf, was sie davon verwenden könnten). ob das allerdings ein herausstechendes album ist, ist allerdings eine andere frage.
Witz und punch schließe ich nicht aus, bei John Young kannst Du ja die Qualitäten gut erkennen, variety ist hörbar. Der Drummer klingt allerdings teilweise nicht durchgehend wirklich entspannt (vielleicht liegt es am Instrument), ab der Mitte wird es noch mal richtig interessant (wegen Percussion). Bei Bryant wollte ich das Zitat mit Jo Jones anbinden, weil dessen Tipps Bryant auch weitergebracht hatten. Diese lyrische Seite, besonders beim frühen Ray Bryant, ist richtig toll (er hat sich mit Teddy Wilson beschäftigt, Hank Jones ja auch). Er hatte später auch ein paar tolle Drummer bekommen (Freddie Waits z.B.), mit den beiden Schülern von Jo Jones (Oliver Jackson und Eddie Locke) war Bryant ebenfalls im Studio und unterwegs. Hier mal ein Beispiel, wie man vielleicht nicht spielen sollte (Barron und Lewis, die es eigentlich besser wissen müssten). Ich kann mir kaum vorstellen, dass Lehrer wie Barry Harris oder Fred Hersch sich für den Track sehr begeistert hätten. Sullivan Fortner wurde von seinen Lehrern Harris & Hersch mitgeteilt, dass er schon toll klingt, aber sein Spiel noch etwas ausdünnen könnte. Ab dem Punkt wird es schon interessanter, wenn es umgesetzt wird. Weil sich ab da viel mehr Möglichkeiten öffnen (hören was die anderen spielen, Entspannung setzt eventuell ein, der Klang der Musik wird besser, Improvisation, Komposition u. Performance profitieren auch davon und noch viel mehr). Miles und Kenny Dorham haben das in den frühen Zeiten des Be Bops schon erkannt. Es gab auch immer Musiker (im früheren Jazz), die fast immer mit hoher Intensität (physisch und mental) spielen konnten, dabei aber trotzdem noch „entspannt“ wirkten: Z.B. Art Tatum, Elvin Jones. Die meine ich aber weniger.
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young, kidd, thomas, a touch of pepper (1962) „joey“ und der „inchworm“, aber auch sonst ein händchen für ungewöhnliche, durchaus poppige themen, mit einem schlanken, schnellen trio exekutiert – das hat auf anhieb witz und punch – also eher nicht die von thelonica gewünschte lässigkeit, das ist eher auf reibung aus. aber, vielleich verstehe ich es auch nicht, ich schrieb ja von eleganz bei bryant (und fehlender lässigkeit bei fischer), denn auch den verschmähten don pullen finde ich ja oft sehr lässig. aber zurück zu young und kidd (und eigentlich müsste der drummer jetzt noch „teen“ heißen oder sowas) – das ist eine andere idee von entertainment, scheint mir – denen muss man nicht mit debussy kommen (aber wenn sie das bräuchten, hätten sie in zwei nächten drauf, was sie davon verwenden könnten). ob das allerdings ein herausstechendes album ist, ist allerdings eine andere frage.