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redbeansandrice
vorgartenray bryant ist für mich dagegen eine überraschung – über eleganz wird ja selten im jazz gesprochen, aber der touch hier ist schon außergewöhnlich. und hier wurde sehr genau überlegt, welches material für dieses format sinn macht. das original „splittin’“ z.b. kann man sich anders gar nicht gut vorstellen. überhaupt sind die besten klaviertrios der 50er vielleicht die, für die eigens neues material geschrieben wurde? von jamal vielleicht abgesehen… dieses album muss ich auf jeden fall öfter hören. fischer und peacock sind toll, aber auch ein bisschen angestrengt, oder? mir ist das immer ein dreh zu viel, zu lang überlegt, zu wenig spontan. aber da widerspreche ich mir ja selbst, wenn ich hawes & mingus zu spontan finde und ray bryants konzeptionalität lobe. aber hier ist ja auch schon post-evans… darf ich jetzt mit meiner liste weitermachen?
ich hab nicht gesagt, dass du Fischer hören sollst, einfach nur, dass Peacock da extrem stark ist… und ja, das leidet alles ein bisschen darunter, dass Fischer zwar die Ideen hat, aber nicht die Lässigkeit… trotzdem ein starkes Album… das Ray Bryant Trio hab ich heute morgen dreimal gehört, gefällt mir extrem gut, genau mein Ding…
Ja, Peacock finde ich sehr gut, habe kurz reingehört. Zu Bryant und Lässigkeit: Mir gefällt es insgesamt mehr, wenn ein Musiker (Piano oder anderes Instrument) entspannt spielt. Bryant spielte ja oft Blues/Be Bop zusammen, aber sein Be Bop klingt teilweise sehr zärtlich, nicht komplett zahm (Red Garland brachte ihm Be Bop bei, siehe Wiki). Das finde ich gut bei ihm. Dass er bei Coleman Hawkins (oder Jo Jones) gelandet war und andere interessante Stationen hatte (Sonny Rollins, Miles, Carmen McRae, Aretha Franklin), dann seine eigenen Hits hatte, macht ja schon deutlich, was er alles konnte. Ich zitiere noch ein wenig mehr aus Wikipedia:
Bryant was also part of drummer Jo Jones’s trio in 1958, The pianist was able to learn from Jones: „He could sense when you weren’t relaxed and would say, ‚Take your time and breathe!‘ He also taught me about pacing a set. I still use his format today,“ commented Bryant around 2004
…Bryant had a firm touch and an unshakable sense of time, notably in his left hand, which he often used to build a bedrock vamp. Even in a bebop setting, he favored the ringing tonalities of the gospel church.
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