Antwort auf: Das Piano-Trio im Jazz

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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ich hab jetzt ein paar hausaufgaben gemacht. finde zwar so fragen wie „warum hört ihr zum thema nicht x oder y?“ ein bisschen schwierig, aber in diesem fall habe ich mir den schuh gerne angezogen ;-)

mingus three (1957), ray bryant trio (1957), first time out (1962)

hawes fängt mich tatsächlich erst mit dem comeback an, interessant zu werden, obwohl er natürlich auch vorher ein super pianist ist. aber in spezifischen fall geht für mich das klaviertrio-format nicht auf, weil das material nicht besonders spannend ist, mingus wieder so halb dagegen arbeitet, und sich die magie mingus/richmond hier gar nicht einstellen will. man kann das mögen, aber das scheint mir schon ein schnell abgesprochener gemeinsamer nenner mit leichtem krawall gewesen zu sein, oder?
ray bryant ist für mich dagegen eine überraschung – über eleganz wird ja selten im jazz gesprochen, aber der touch hier ist schon außergewöhnlich. und hier wurde sehr genau überlegt, welches material für dieses format sinn macht. das original „splittin'“ z.b. kann man sich anders gar nicht gut vorstellen. überhaupt sind die besten klaviertrios der 50er vielleicht die, für die eigens neues material geschrieben wurde? von jamal vielleicht abgesehen… dieses album muss ich auf jeden fall öfter hören.
fischer und peacock sind toll, aber auch ein bisschen angestrengt, oder? mir ist das immer ein dreh zu viel, zu lang überlegt, zu wenig spontan. aber da widerspreche ich mir ja selbst, wenn ich hawes & mingus zu spontan finde und ray bryants konzeptionalität lobe. aber hier ist ja auch schon post-evans…

darf ich jetzt mit meiner liste weitermachen? ;-)

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