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friedman, israels, hunt, a day in the city (1961)
don friedmans trios der 60er ist eine von mindestens zwei bildunglücken, die ich bei diesem thema schließen möchte (die andere ist danny zeitlin). friedman führte ja eine eigenartige schattenexistenz parallel zu bill evans, mit vielen überschneidungen – mit scott la faro teilte er eine wohnung (und hat das gemeinsame klingelschild nie abgenommen), hier ist er mit einem evans-team unterwegs. aber ich empfinde friedmans spiel doch sehr anders – es ist härter, mehr bop-to-free, in den themen hört man ornette coleman raus, in einiges arrangements seinen klassik-hintergrund, und der war offenbar nicht nur spätromantisch-impressionistisch. das projekt hier stellt sich als urbane liebeserklärung dar, 6 freizeitphasen einer stadt (dawn, midday, rush hour, sunset, early evening, night), insofern programmmusik, auch ganz hübsch: das stop-and-go-thema bei „rush hour“ ist etwas plakativ, aber „night“ z.b. ist jetzt nicht gerade eine ballade… ambitioniert, und wurde damals durchaus wahgenommen, friedman erhielt den „new star award“ der down-beat-kritiker, ich weiß allerdings nicht wann.
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