Antwort auf: Das Piano-Trio im Jazz

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vorgarten

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jamal, crosby, fournier, portfolio of ahmad jamal (1958)

immer noch eine wundertüte. im spotlight club in washington säbeln die messer durchs steak und auf der bühne fällt das great american songbook vom fleisch. jamal wirft vier albumseiten lang die frage auf, wann es denn jetzt endlich losgeht. die themen wie zitate, man denkt fast, man hört ein großes medley, aber immer wieder hält das klavier die klappe, und bass und schlagzeug leuchten selbst. das ist wirklich ein riskantes manöver, plötzlich geht es um sound und das vergnügen, die skizzen im kopf weiter auszumalen. und so verschafft man sich in lauten räumen gehör, indem man immer leiser wird. ich glaube, ich brauche von jamal aus dieser phase kein weiteres album, und wenn jarrett, peacock und dejohnette auf einer autofahrt gemeinsam darauf kommen, dass dieses hier ihren zugang zur musik verändert hat, verstehe ich das sofort: die zugeschriebenen akkorde können sehen, wo sie bleiben, und aus den kollektiv gefundenen vamps entstehen neue stücke (bei evans ja dann auch, aber er bleibt ja bei den original-akkorden von „some other time“). was aber hier auch anwesend ist: klaviertrio als pausennummer, als zerstreuender „act“, don shirley, hazel scott, intellektuelles entertainment (dem publikum wird etwas zugetraut).

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