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Miss Blossom Dearie – Jazz-Sweet | Es gibt ein rein instrumentales Album von Blossom Dearie, ihr Debut, eine 10″-Platte aus Frankreich, aufgenommen 1955 in Paris für Barclay mit Herman Garst (b) und Bernard Planchenault (d). Acht Standards, alles Songs, die meisten auch in Vokalversionen im Jazz überaus präsent – natürlich auch in Dearies eigenem Katalog. Ein paar eher selten gehörte Stücke sind dabei, z.B. „Moonlight Saving Time“ oder „Down the Depths of the 90th Floor“. Die Begleitung ist eher zweckdienlich, aber das passt ja hervorragend zu Dearies eigenem minimalistischen Piano. Das ist vielleicht sowas wie die Slow-Motion-Variante von Jamal – nicht auf der Suche nach dem kollektiven Höhepunkt, dem Rausch, der ist hier schon vorbei, das ist entspannt, gelassen, und doch immer total auf den Punkt. Und beim Klavierspiel frage ich mich, ob die Kollegin Horn aus D.C. nicht vielleicht hingehört hat? Auch das kein Lieblingsalbum, aber bestimmt eine kleine Entdeckung, die man im Rahmen des Piano-Trios machen kann, wenn man mag.
danke für die entdeckung! „sweet“ und „danse“ sind hier die wichtigen markierungen, glaube ich, das ist ein act, der nicht richtig ernstgenommen werden will – im sinne einer intensiven arbeit an der form, die auch reibung einkalkuliert. dearie verschiebt sehr viele akkorde, die später noch sehr viel spannender werden, wobei das programm aber eigentlich schon steht. mir scheint es da noch an selbstbewusstsein zu fehlen, aber kein wunder, das hat bestimmt niemand von ihr verlangt. spannend finde ich das als vorgeschmack, wobei ich da ja jetzt immer überlege, ob bill evans da schon zugehört hat.
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