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„Bye-ya“ ist schon ein grosses Monk-Highlight! Ich höre das Zeug halt echt als Sessions und weniger als Album, was ja da (bei drei Sessions inkl. der nachgeschobene für die 12″-Erweiterung) auch naheliegend ist … und die frühen Bley-Aufnahmen haben bei mir – dem grössten Bley-Fan hier im Forum? – bisher irgendwie auch nie recht landen können. Das Perkins-Album erinnere ich als ziemlich toll – er war ja der Pianist, den Max Roach in seinem Quintett haben wollte (mit Teddy Edwards am Tenorsax, der ebensowenig wie Perkins aus Kalifornien weg wollte oder konnte oder durfte – einer von ihnen, Edwards glaub ich, musste wohl bleiben, um eine kranke Angehörige, die Mutter glaub ich, zu pflegen?). Mal schauen, wie viel ich bis im Januar nachhören mag … bin ja erst im Stadium des Nachdenkens und Vorbereitens, aber heute hör ich tatsächlich auch mal was passendes – nämlich Aufnahmen, die eh schon hier liegen, weil sie sich mir irgendwie nicht recht entschlüsseln wollen, namentlich von Kenny Drew:

Kenny Drew Trio with Paul Chambers, Philly Joe Jones | Das will irgendwie einfach nicht recht abheben – und so ist mein allgemeines Fazit zu den frühen Aufnahmen von Kenny Drew, der ja immerhin schon 1952 ein erstes 10″-Album im Trio für Blue Note machte. Hier hat er zwei bewährte und aufeinander abgestimmte/eingespielte Leute an seiner Seite, aber das hilft halt auch nicht so recht. Die bluesigen – nicht klischeefreien – Stücke mag ich am Ende meistens am besten, sonst ist manches hübsch, vielleicht auch sophisticated, aber da funkt einfach nichts. Leider. Möchte gerne, dass es anders wäre.


The Modernity of Kenny Drew / The Ideation oof Kenny Drew / Kenny Drew and His Progressive Piano | 1953/54 folgten zwei 10″-Alben für Norgan, die dann auch auf einer sehr langen 12″ (55 Minuten) vereint wurden. Und davon hab ich das jüngste CD-Reissue aus Japan von 2023 – und war auf Anhieb positiv überrascht. Drew spielt ein paar schöne Originals (z.B. die Ballade „Angie“), es gibt auch hier den Proto-Hardbop-Funk (oder frühen, wenn Hard Bop zwischen 1949 mit Bud Powells Quintett und 1951 mit Miles Davis‘ „Dig“ anfängt, was ich recht einleuchtend finde). Beim ersten Album von 1953 sind Eugene und Charles Wright dabei, bei zweiten wieder Gene Wright und am Schlagzeug Larance Marable (noch als Eugene und Lawrence). Das Blue Note-Album hole ich dann auch mal noch hervor … und ein Piraten-Twofer mit den Kern (Duo mit Wilbur Ware) und Rodgers/Hart-Songbooks (Ware/Philly Joe) auf Riverside, die auch nie gezündet haben, liegt auch in Griffweite (da bin ich wohl beim zehnten halbwegs fruchtlosen bzw. einach immer etwas gelangweilten Anlauf).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba