Antwort auf: Das Piano-Trio im Jazz

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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so viele gute hinweise hier, wie soll man denen allen nachgehen… was marsella angeht, bin ich ja immer noch von einem halbstündigen solokonzert vor einigen jahren beim berliner jazzfest so verstört, dass ich mich nie wieder angenähert habe. sollte ich vielleicht mal überwinden.

à propos klaviertrios der 50er:

hazel scott, relaxed piano moods (1955)

das ist zwar nicht MONEY JUNGLE, aber so super relaxed ist es auch nicht. titel und cover sind natürlich marketingtechnisch nicht so unclever gewesen, aber wo soll der kommerzielle erfolg schon herkommen, wenn die mitglieder des jazz workshop (mal waldron usw.) die platten eintüten und verschicken müssen und es eh an den beiden frauen von mingus und roach hängen bleibt, den laden am laufen zu halten.

schön jedenfalls, wie sich die beiden männlichen labelbetreiber hier in die begleitung zurückziehen, während hazel scott uns schwindlig spielt (ihre schnellen läufe haben immer eine abwärtsbewegung, das macht mich nach ein paar minuten kirre). toll sind auf jeden fall das boppige „jeep is jumpin'“ und der blues „git up from here“, in denen man ein paar waghalsigen klavierfiguren ungläubig nachschauen kann, toll auch die lebendige atmosphäre der session, man hört scott mehrfach anfeuern, aufschreien, während sie ihre läufe versenkt.

hatten wir noch gar nicht: die geschichte des jazzklaviertrios ist ja in den anfängen stark gegendert, es gibt die pianistinnen, die nicht mit auf tour gingen und eigene kleine bands unterhielten, um sich respekt und safe spaces zu verschaffen: mcpartland, barabara carroll, beryl booker, jutta hipp… lokal waren sie meist sehr erfolgreich, weshalb es nicht ausblieb, dass sie hin und wieder auch aufnehmen konnten. für die umfrage müsste ich zumindest die hickory-house-alben von hipp auffrischen…

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