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icculus66Die Argumentation mit bzw. über die Wiederholungen kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt Mediatheken, die (wenn sie regelmäßig bestückt werden) von jeder/jedem zu jeder Zeit genutzt werden können (sofern gewünscht). Kein Mensch braucht dann Wiederholungen. Schon gar nicht mitten in der Nacht.
The Medium is the message: Radio/Rundfunk und Mediatheken sind grundsätzlich unterschiedliche Dinge und haben völlig andere Funktionen. Radio ist für unterwegs, für den Arbeitsplatz, fürs Bett usw. Radio ist ein Live-Medium für die Gegenwart – Mediatheken sind Archive. Rundfunk ist ein Push-Dienst, Mediatheken sind Pull-Dienste.
Zeitnahe Wiederholungen im Radio haben eine völlig andere Funktion als die Bereitstellung einer Sendung in einer Mediathek: Siehe z. B. die stündlichen Nachrichten. Auch die geplante Wiederholung von historischen Sendungen ist ein Format an sich und geht in der redaktionellen Aussage weit über die Bereitstellung derselben Sendung in der Mediathek hinaus.
Es geht doch nicht darum, nichts neues mehr zu produzieren und nur noch Wiederholungen zu senden, aber (zeitnahe) Wiederholungen des Programms gerade der Rand- und Nachtzeiten, haben ihre Berechtigung, auch wenn man den finanziellen Aspekt völlig außen vor lässt.
Dazu gibt es, gerade bei Musik, den rechtlichen Aspekt: Radiosender haben das Recht zur Ausstrahlung von Musik, aber nicht zur dauerhaften Bereitstellung in der Mediathek. Und eine Musiksendung ohne die dazugehörigen Stücke ist ziemlich sinnfrei.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick