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vorgarten
pharoah sanders, africa (1987) für mich nach wie vor der unwahrscheinliche karrierehöhepunkt von sanders, was schräg ist, weil das album scheinbar ein schnödes abbild des normalfalls eines sanders-quartetts ist, während einer tour ins niederländische studio eingeladen, die gleiche band wie 1980 in hamburg, z.t. auch das gleiche material, alles abgehangen und erprobt. tatsächlich ist aber einiges anders hier, eigentlich war das schon nicht mehr seine arbeitsband, was vielleicht die frische aus dem wiederaufeinandertreffen erklärt – außerdem hat sanders in den jahren vorher das spiel über changes geübt und hat hier wirklich alles im griff. dazu tausend schattierungen des tons, die ganze effektkiste von flatterzunge, gesplitteten tönen bis zum ballett auf den saxofonklappen. und wenn sie am anfang loslegen, kann man sich kein jazzquartett vorstellen, dass eine ähnliche energie freisetzt und sie 10 minuten lang hält – gar nicht mal bei gleichbleibender lautstärke, sondern einfach weil sich der fokus immer organisch zu demjenigen verschiebt, der gerade inspiriert ist – und es natürlich keine langen bass-soli gibt oder sowas. der flow bleibt präsent, das ist die direktive. was ich hier besonders mag, sind die vielen tänzerischen elemente, jedes stück kickt interessant, da steckt auch sehr viel rollins und auf jeden fall sehr viel latin drin. ich habe eine große liebe für diese post-coltrane-quartette der 1980er, die rhythm section war ja auch zeitgleich mit murray und etwas später mit shepp unterwegs, für mich ist das ganz viel quintessenz, die sich kein bisschen abgeklärt anhört.
…die timeless-alben sind in meinen ohren allerdings alle auf gleich hohem niveau, also auch welcome to love(meine große liebe) und moon child….bei mir kommt gleich dies auf den dreher….

bin gespannt….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
pharoah sanders, africa (1987) für mich nach wie vor der unwahrscheinliche karrierehöhepunkt von sanders, was schräg ist, weil das album scheinbar ein schnödes abbild des normalfalls eines sanders-quartetts ist, während einer tour ins niederländische studio eingeladen, die gleiche band wie 1980 in hamburg, z.t. auch das gleiche material, alles abgehangen und erprobt. tatsächlich ist aber einiges anders hier, eigentlich war das schon nicht mehr seine arbeitsband, was vielleicht die frische aus dem wiederaufeinandertreffen erklärt – außerdem hat sanders in den jahren vorher das spiel über changes geübt und hat hier wirklich alles im griff. dazu tausend schattierungen des tons, die ganze effektkiste von flatterzunge, gesplitteten tönen bis zum ballett auf den saxofonklappen. und wenn sie am anfang loslegen, kann man sich kein jazzquartett vorstellen, dass eine ähnliche energie freisetzt und sie 10 minuten lang hält – gar nicht mal bei gleichbleibender lautstärke, sondern einfach weil sich der fokus immer organisch zu demjenigen verschiebt, der gerade inspiriert ist – und es natürlich keine langen bass-soli gibt oder sowas. der flow bleibt präsent, das ist die direktive. was ich hier besonders mag, sind die vielen tänzerischen elemente, jedes stück kickt interessant, da steckt auch sehr viel rollins und auf jeden fall sehr viel latin drin. ich habe eine große liebe für diese post-coltrane-quartette der 1980er, die rhythm section war ja auch zeitgleich mit murray und etwas später mit shepp unterwegs, für mich ist das ganz viel quintessenz, die sich kein bisschen abgeklärt anhört.