Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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yaiza

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Heute mal mehr Zeit für die Sinfonien von C.P.E. Bach. Bisher hörte ich die Sinfonien mit
KO C.P.E. Bach/Hartmut Haenchen: Berliner Symphonien (ohne Wq. 173, 176, 177, 180) — Aufn. 1985
OC de Lausanne/Christian Zacharias: Berlin Symphonies (ohne Wq. 173, 176, 177) — Aufn.+VÖ 2013, MDG
Gli Incogniti/Amandine Beyer: The Hamburg Symphonies (Wq. 182/1-6 + Wq. 177) — Aufn. 2019, VÖ 2021 Alpha
(Die 4 Orchestersinfonien Wq. 183 aus der Hamburger Zeit fehlen mir noch)

Bei einem Akamus-Konzert in dieser Woche habe ich mir dann auch endlich die 2024er-VÖ zugelegt. Und als „Neuheit“ für mich ist nun auch die D-Dur Sinfonie Wq. 176 dabei. Die e-Moll Sinfonie Wq. 177 wurde schonmal bei Gli Incogniti zu den Hamburger Sinfonien draufgepackt — als Vergleich und Hinweis, dass vieles auch schon in dieser Sinfonie aus der Berliner Zeit angelegt war. Hierbei handelt es sich um die Sinfonie in e-Moll in Fassung für Streicher und b.c., die Wq. 178 ist die e-Moll in Fassung mit zusätzlichen Bläsern (je 2 Flöten, Oboen und Hörner). Das kleine Rätsel (9 Wq.-Nr. für 8 Sinfonien) hatte ich daher für mich dank Gli Incogniti schonmal gelöst. :)
In den Liner Notes von Peter Wollny wird nochmal näher auf die Wq. 177 (komp. 1756) eingegangen und dem Werk eine Sonderstellung eingeräumt. Sie beginnt sehr schroff und düster, soll großen Eindruck auf die Zeitgenossen gemacht haben. Hier wird Johann Adolph Hasse erwähnt, der diese Sinfonie ggü. dem Reise- und Musikschriftsteller Charles Burney 1772 in Wien anpries und „für die beste hielt, die er in seinem Leben gehört hätte“. Mit dieser Anekdote beginnen auch die Liner Notes der OC de Lausanne-VÖ von Dr. Tobias Schwinger. Hier konnte ich nochmal nachlesen, dass das Hinzuziehen von Bläserstimmen (e-Moll Sinf. Wq. 178) während der Hamburger Jahre erfolgte. Außerdem wird in diesen Liner Notes auch erwähnt, dass Bach ab Wq. 176 bis Wq. 181 attacca-Überleitungen komponierte und die Sätze somit zusammenschloss. Das möchte ich mir auf jeden Fall auch noch genauer anhören. … ein anderes Mal. Ich habe es noch nicht geschafft, die Akamus-CD durchzuhören, da ich erstmal bei diesen beiden Fassungen der e-Moll Sinfonie auf den nun vier CDs hängenblieb (mir gefallen beide). Im lieblichen 2. Satz kommen in der Fassung mit zusätzlichen Bläsern die zwei Flöten schön zur Geltung.
Die Sinfonie ist wirklich interessant — die Fandango-Anlehnung im 3. Satz ist mir erst jetzt so richtig aufgefallen, da ich erst gestern noch eine CD von Concerto 1700 mit „Collagen“ zur Folía und anderen Tänzen hörte.


Rezi: https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=12588


Auf dem Back Cover steht „The Hamburg Symphonies Wq. 182 (1773) for strings and b.c.“ — Wq. 177 als Bonus

die Aufn. von 1985 erschienen bei versch. Labeln, ich habe mal dieses Cover ausgewählt, da hier die Interpreten & Werke genannt werden:

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