Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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gypsy-tail-wind
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Ich hab nur eine Frage zum letzten Album: Der „Klassizismus“ von „Crescent“ – war der schon damals einer oder ist er das erst im Rückblick? Ist das Album Schlusspunkt einer Linie, die von „Coltrane“ und den drei Balladen-Alben über die „Alabama“ führt, oder ist es nicht eher das Plateau, von dem aus dann „A Love Supreme“, das bündeln aller Kräfte, der Durchbruch (der ja noch den Weg durch das Dickicht des ersten Halbjahrs 1965 finden muss mit seinen völlig irren Aufnahmen) erst möglich wird? Und wo ich das schreibe, frage ich mich: Ist das überhaupt ein Unterschied? Ich stolpere einfach über das Wort, weil ich – nicht nur, aber auch – eine Art Biedermeierverdacht habe, wenn ich es im Zusammenhang mit einer Jazz-Ikone lese, die kurz vor dem Free Jazz steht und seit der #2 hier irgendwie auf ihrem ganz eigenen Weg dorthin unterwegs ist (es sich eben auch nicht leicht machte, nicht machen konnte, sondern alles abarbeiten, durchschreiten musste … das irre Tempo liegt ja irgendwie auch am enormen Territorium, das Coltrane von „Kind of Blue“ und „Giant Steps“ bis zu „Ascension“ durchmisst – und ohne das in seiner eigene Gründlichkeit und Ernsthaftigkeit zu tun, wäre er nicht angekommen, vermute ich).

Danke jedenfalls nochmal für den ganzen Trip hier! (Ich gebe fünf Sterne … na ja, vier dreiviertel wegen „Out to Lunch“ ;-) )

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