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gypsy-tail-windich höre da eine faszinierende Transparenz, vielleicht eine Art „kalte“ Hitze (wie bei Miles Davis) (…) … und die Musik auch nicht als besonders „verkopft“. Hier eine Nachfrage: klar hat Ornette einen anderen Flow, aber Steve Coleman, Lehman, Fieldwork, die wir gerade hören, beziehen sich schon auch auf Dolphy, vermute ich (und vielleicht in der vorherrschenden Klarheit des Klangbildes gerade auf „Out to Lunch“)? vielleicht nicht explizit, aber ich höre da schon Linien …
ich denke darüber nach… ich denke nicht, dass z.b. steve coleman sich musikalisch auf dolphy bezieht. gleichwohl sagt er ein paar interessante sachen im interview mit zev feldman für die MUSICAL PROPHET compilation. einerseits das übliche: idiosynkratische stimme, abenteuerlicher geist, zu früh gestorben, deshalb vielleicht keine schule ausgebildet (interessant: coleman meint, dass dolphy und booker little gemeinsam eine musikalische sprache entwickelt hätten, bevor little zu früh starb). aber er spricht auch von einem „sonic universe“ der kompositionen und des spiels von dolphy, das ihm am anfang ziemliche schwierigkeiten bereitet hätte. er erwähnt dass noch die außermusikalischen einflüsse, bei dolphy die orientierung am vogelgesang für die intervallsprünge, aber das ganze bleibt sehr auf respektvoller distanz.
ich glaube, ich verstehe, was du meinst, aber den größten einfluss auf osby und coleman höre ich bei bunky green, und bei lehman natürlich bei mclean. die sound-transparenz hat für mich viel mit doug hammonds schlagzeugspiel zu tun (geht das auf williams zurück? vielleicht ein bisschen…) und dem supercleanen bass von dave holland. und dann die kühleren funk-konzepte der frühen 80er, auch prime time… ich sehe die verbindung zu dolphy nicht so recht.
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