Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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redbeansandrice

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Minderheitsmeinung aber ich fremdel mit Out to Lunch auch… da ist erstmal so ein Ordnungsimpuls – Dolphy gehört nicht auf Blue Note, ähnlich wie Coltrane – aber der Impuls ist natürlich an sich Quatsch… aber ich hab das Album eben nochmal gehört, und jetzt hintendran direkt mein Lieblingsalbum von Dolphy, Iron Man, und ich weiss ich bin in der Minderheit, aber ich bleibe dabei: die Intensität auf Iron Man ist eine ganz andere, Dolphys Musik ist ja in der Anlage erstmal ein bisschen verkopft, und wenn dann nicht irgendwelche chaotischen Faktoren oder Geheimnisse ins Bild kommen, wird es schnell zu aufgeräumt und kalt… und ich find die Melodien auf Iron Man auch besser. Und die Duette mit Richard Davis dort sind eine bessere Art, ihn ins Zentrum zu setzen .. jemand wie Jackie McLean konnte tolle Blue Note Alben mit ähnlichem Personal aufnehmen, weil bei ihm jeder Ton auch Wärme ausstrahlt… und auch andere Alben aus der Ecke funktionieren, Dialogue von Hutcherson, Point of Departure (und sowieso alles von Hill) – wobei ich da auch wieder Dolphy nicht so eine logische Wahl als Sideman finde (obwohl Dolphy tolle Sideman Jobs gemacht hat, Mingus, Oliver Nelson und und und)… klar, Out to Lunch hat viele tolle Momente, gerade auch von der Rhythmusgruppe, aber in der Top 5 der besten Jazzalben aller Zeiten find ich es schwer zu begreifen…

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