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Pepper Adams, Cecil Payne, Julius Watkins, Dave Amram – Modern Jazz Survey 2 / Baritones & French Horns
wo friedrich den Prestige thread wieder nach oben geholt hat, hör ich die B-Seite dieses Prestige 16 2/3 RPM Albums, 36 Minuten, in denen die Hornisten Julius Watkins und Dave Amram die Leader sind… Hawes hat ja eine der kuriosesten Prestige-Diskografien, die man sich vorstellen kann, nichts ist richtig toll – ausser dem SABA Album mit Eberhard Weber, klar – aber es gibt viel… das hier ist keine Jam Session, sondern eine Session, bei der ein paar begabte Arrangeure interessantes Material für ein ungewöhnliches Treffen zusammenstellen durften, zwei Tracks sind von Torrie Zito, drei von Teddy Charles und einer von Amram… jetzt weiss jeder, der hier die letzten 15 Jahre mitgelesen hat, dass ich kein Posaunenfan bin, und eine Frontline mit zwei Hörnern und Posaune ist vielleicht nicht die Höchststrafe, aber nah dran… immer wenn einer der drei sein Solo beendet hat, und einer der anderen übernimmt, hab ich diesen leichten „och nö“ Impuls… wobei ich Horn ein bisschen lieber mag als Posaune, das schon, zumindest wenn nichts schief geht, was bei Horn leider dauernd passiert…
Spätere Reissues der B-Seite auf 33 1/3 RPM haben dann gerne behauptet, die Leader seien eigentlich Hampton Hawes und Curtis Fuller gewesen… wer dabei ein bisschen unter den Tisch fällt, ist der einzige Bläsersolist, den man sich wirklich gerne anhört, ich jedenfalls, Sahib Shihab am Altsax… und Hampton Hawes hat tolle Soli… wir schreiben das Jahr 1957, nach der disaströsen Triotournee im Vorjahr ist Hawes dieses Jahr alleine in New York, was auf persönlicher Ebene auch nicht richtig funktioniert… er nimmt in dieser New Yorker Phase das hier auf und das Album Three mit Mingus und Dannie Richmond… und ok, ich komm langsam rein, das hypothetische Quartettalbum von Shihab und Hawes wäre ein Klassiker geworden, aber auch manche der anderen Bläsersoli sind ganz gut, und die Arrangements find ich tatsächlich überwiegend klasse… und um zu hören, wie sich Hawes in so eine etwas ambitionierte Jam Session einfügt – er macht das super – ist das Album natürlich perfekt, eine seltene Gelegenheit die West Coast Jazz skills nochmal auszupacken… die A Seite wurde dann später als „Dakar“ von John Coltrane vermarktet und das 16 2/3 RPM Format starb einen stillen Tod….
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