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Zum Einstieg in die Retro von Kozaburo Yoshimura gab es heute Nachmittag Chijo (On This Earth) (JP 1957) – einen Film, der 2024 nicht Teil der Reihe war, die in Bologna lief, und der mir sehr, sehr gut gefiel, wenngleich er nicht die Perfektion von „Onna no saka (A Woman’s Uphill Slope)“ oder „Yoru no kawa (Undercurrent)“ erreicht … aber schön, einen weiteren Film von diesem mir bis 2024 völlig unbekannten Regisseurs entdecken zu können. Zwei weitere sind dabei, die in Bologna nicht liefen (und einer oder zwei von dort fehlen), „Bamboo Doll of Echizen“ sollte ich noch schaffen, aber leider nicht „The Ball at Anjo House“. Das Drehbuch für manche der Filme hat Kaneto Shindo geschrieben, ein weiterer Regisseur, der mir bis gerade eben unbekannt war – drei seiner Filme sind ergänzend in die Yoshimura-Reihe aufgenommen worden und den mittleren davon sah ich gerade:
Onibaba (Die Töterinnen) (JP 1964) – ein unglaublich toll gemachter Film … der Vorspann mit der grossartigen Musik (Hikaru Hayashi, sagt mir nichts – klingt in den besten Momenten wie eine Mischung aus Art Ensemble of Chicago, das es 1964 noch nicht mal als Keimzelle gab, und Stockhausen oder sowas) war schon mal umwerfend. Die Hauptrolle spielt ja das Mannshohe Schilfgras, das immer wieder die ganze Leinwand (s/w im Breitformat) füllt. Die Geschichte ist in zwei Sätzen erzählt, aber der Film entwickelt über die Bilder – und immer wieder über längere Strecken ganz ohne gesprochenes Wort – einen unglaublichen Sog.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba