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Nach Yusef Lateefs Eastern Sounds fragte ich mich, welche anderen Alben ich kenne, auf denen Jazz mit orientalischer Musik flirtet. Als erstes fielen mir diese beiden Alben ein, die ich als „2 LPs on 1 CD“ besitze. Da beide von Creed Taylor produziert wurden, der offenbar immer auch ein Händchen für einen kommerziell gut zu verwertenden Trend hatte, tu ich die mal hier rein:
Cal Tjader – Several Shades Of Jade (1963)
Cal Tjader – Breeze From The East (1964)
Hier wird völlig ungeniert alles in einen Topf geworfen und man hat auch keine Scham, das eine oder andere Klischee zu verbraten. Pakistan, Indien, China, Japan – alles drin. Musikalisches Fusion Food, wenn man so will. Klingt oft so wie Musik zu einem 60er Jahre Film, der an exotisch orientalischen Schauplätzen spielt. Kulturelle Aneignung als Entertainment. Shades Of Jade ist von Lalo Schifrin für Big Band arrangiert und sicher das Album, das man etwas ernster nehmen kann – aber auch nicht zu ernst. Breeze … (von einem Stan Applebaum arrangiert) ist teils schon etwas flach aber auch nicht ohne Reize. Keine große Kunst, doch über weite Strecken originelle und gute Unterhaltung.
Cal Tjader passt als Vibrafonist da aber immer gut rein, elegant und stimmungsvoll – so eigenartig sich das liest, denn er war ja eigentlich ein Weißbrot, das sich auf Latin Jazz spezialisiert hatte. Aber mit einem Reinheitsgebot kommt man hier sowieso nicht weiter. Darauf einen Mai Thai!
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)