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Mit den Listen 8 und 9 schickten @jimmydean und @go1 zwei neue persönliche Favoriten ins Rennen. Vielen Dank für Eure Beiträge!
Von erstegennater Liste grüßt I Am The Resurrection von der Spitze. Es handelt sich um den epischen finales Akt des Debütalbums, der zusammen mit dem Opener I Wanna Be Adored eine inhaltliche Klammer um die Scheibe bildet: Vom Wunsch nach Verehrung zu Beginn hin zur schlussendlichen Selbsterhebung. Dabei erstreckt sich der Track über gut 8 Minuten und untergliedert sich dramaturgisch in zwei Teile: Der erste, lyrisch unterlegte Teil basiert lose auf dem Bassriff von Taxman der Beatles, das im Proberaum rückwärts gespielt wurde und schließlich den Ausgangspunkt für die treibende Komposition bildete. Diese explodiert schließlich in den hymnenhaften Refrain, dessen Harmonierführung tatsächlich etwas „erlösendes“ innehat. Danach gleitet der Track in die instrumentale Coda über, die den zweiten Teil darstellt. Es handelt sich um einen rein instrumentalen Abschnitt, der sehr dynamisch ausgestaltet ist und mehrfach stoppt, nur um dann weiter an Fahrt zu gewinnen. Hier scheint auch besonders Squires bevorzugte Vorgehensweise im Studio durch, fragmentarisch zu arbeiten und verschiedene Abschnitte separat aufzunehmen und diese miteinander zu kombinieren. Die besagte Coda ist nämlich kein wilder Jam, wie ein ersten Hören vermuten lässt, sondern ein stringent durchkomponiertes Stück Musik. Das Album endet somit mit einem extrem groovigen und tanzbaren Schlussspurt, der direkt zu dem überleitet, was direkt nach dem Album folgen sollte…
…und das entsprechende Ergebnis dieser Entwicklung grüßt von Platz 1 des Listenbeitrages Nr. 9: Fools Gold wurde im November 1989 als Doppel-A-Seite mit What The World Is Waiting For veröffentlicht und erschien in zwei unterschiedlichen Versionen auf 12″ (9:53 Minuten) und 7″ (4:15 Minuten), hier genannt in der langen Version. Der Track unterscheidet sich durch seinen Breakbeat von allem, was die Roses zuvor gemacht hatten und wurde zur Reindefinition des Madchester-Sounds, der ja tanzbare Beats mit Rockmusik auf unterschiedlichste Art und Weise verband. Fools Gold ist vor allem rhytmisch orientiert und glänzt durch Renis perkussiven Groove, mehrere funkige Basslinien und unterschiedlichste rhythmische Verzierungen seitens der Gitarre. Ian Browns Gesang klingt gedämpft und gespenstisch, da man ihn angeblich in einem völlig abgedunkelten Raum blind um das Mikro tänzelnd einsingen ließ. Die Vollversion des Tracks verfügt ebenfalls wie I Am The Resurrection über einen rein instrumentalen Schlussspurt, wohingegen der gekürzte Edit das Stück nach dem Abschluss der Lyrics per Fadeout beendet. Fools Gold stieß bis auf Platz 8 der UK-Charts vor und hielt sich 14 Wochen in den Top 75, womit der Track der bis dato kommerziell erfolgreichste der Band wurde. Den neuen Sound behielten The Stone Roses auch auf ihrer nächsten Single One Love / Somethings’s Burning bei, bevor sie vorerst in der Versenkung verschwanden und ihren Sound zum Comeback im Jahr 1994 radikal veränderten…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)