Antwort auf: Die besten Konzerte 2025 (so far)

Startseite Foren Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie Und so war es dann Die besten Konzerte 2025 (so far) Antwort auf: Die besten Konzerte 2025 (so far)

#12488095  | PERMALINK

stefane
Silver Stallion

Registriert seit: 24.07.2006

Beiträge: 7,216

stefane
01) Simon Joyner – 25.1.2025 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2+
02) Steve Wynn & Chris Cacavas – 21.2.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
03) Hans Theessink – 10.4.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-

01) Simon Joyner – 25.1.2025 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2+
02) Richard Thompson – 11.5.2025 – Ulm, Roxy ****+
03) Steve Wynn & Chris Cacavas – 21.2.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
04) Hans Theessink – 10.4.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
05) Jeffrey Lewis & The Voltage – 30.04.2025 – Stuttgart, Merlin ****-
06) Suzie Ungerleider Duo – 21.3.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
07) Desperate Journalist – 3.4.2025 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+

Up next: Nap Eyes, King Hannah.

Letzten Sonntag Richard Thompson im Ulmer Roxy mit einem wunderbaren Konzert.
Der Andrang hielt sich allerdings in Grenzen. Das Roxy war mit schweren Vorhängen in der Mitte abgeteilt, dennoch war der vordere Teil bei weitem nicht voll, so gut 200 bis maximal 250 Besucher dürften es gewesen sein.
Los ging es gleich mal mit „Gethsemane“ vom 2003er-Album „The Old Kit Bag“. Und schon nach diesem ersten Song war klar, daß das ein tolles Konzert werden würde. Der inzwischen 76-jährige Richard Thompson in – augenscheinlich auch körperlich – sehr guter Verfassung und mit grandioser Spielfreude. Die Stimme etwas tiefer als vielleicht noch vor ein paar Jahren, entsprechend hatte Richard Thompson auch seine Gitarre erstaunlich tief gestimmt. Aber wie diese Stimme immer noch trägt, ist ganz erstaunlich, und der so unvergleichliche, charakteristische Gitarrensound war sofort da.
Der zweite Song vielleicht dann fast schon das Highlight des Abends: „Genesis Hall“ vom 69er-Fairport Convention-Album „Unhalfbricking“, intensiv, dringlich und sehr involvierend. Tolle Geschichten und Hintergründe zu den Songs gab es natürlich auch en masse, z.B. zu „Walking the Long Miles Home“ vom 99er-Album „Mock Tudor“, in dem er seine nächtlichen, mehrstündigen Fußmärsche als Teenager nach Konzerten vom Marquee in Soho ins weit entfernte Elternhaus in einem Londoner Vorort thematisiert. Das erste Set endete dann mit einem scharfen, grandios attackierenden „1952 Vincent Black Lightning“ vom 91er-Album „Rumor and Sigh“.
Nach kurzer Pause wurde Richard Thompson dann im zweiten Set von seiner Frau Zara Phillips mit den Duet Vocals begleitet. Hier gab es dann mit „Singapore Sadie“ oder „The Old Pack Mule“ auch einige Songs des letzten Albums „Ship to Shore“ aus dem Vorjahr, aber auch alte Richard and Linda Thompson-Klassiker wie „Hokey Pokey“ oder „Withered and Died“ gab es zu hören. Ein famoses „The Wall of Death“ vom 82er-Richard and Linda Thompson-Album „Shoot Out the Lights“ beendete dann das Konzert.
In der Zugabe mit „Down Where the Drunkards Roll“ und dem finalen „I Want to See the Bright Lights Tonight“ zwei weitere Richard and Linda Thompson-Songs.
Ich hatte lange mit mir gerungen, ob ich zum Konzert gehen soll. Zu groß schien mir die Gefahr, daß hier ein alter Favorit womöglich nachhaltig beschädigt wird. Umso mehr freut es micht jetzt, das Konzert besucht zu haben. Mit einem so frischen, fesselnden, ja fast jugendlichen Richard Thompson hatte ich nicht gerechnet.
Wunderbarer Konzertabend.
****+

--

"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)