Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Unbekannt oder vergessen: Geheimtipps › Pere Ubu / David Thomas › Antwort auf: Pere Ubu / David Thomas
Ach, David Thomas … Wenn man den als schrulliges Original bezeichnet, ist das sicher nicht übertrieben. Obwohl: Eigentlich kenne ich nur sehr wenig von Pere Ubu und David Thomas solo.
Pere Ubus’s The Modern Dance war mal sowas wie ein Lieblingsplatte von Diedrich Diederichsen und als damaliger SOUNDS-Leser kam ich daran natürlich nicht vorbei. Ich kann sagen, dass diese Musik und diese Stimme mich ganz schön irritiert haben. Und natürlich nervt diese Musik auch ziemlich, aber das sollte sie wohl auch. Ich habe die LP dann irgendwann verkauft – vielleicht genau deswegen. Obwohl ich sie also bestimmt seit 30 Jahren nicht mehr gehört habe, habe ich das hier aber immer noch im Ohr:
David Thomas‘ Solo Debut The Sound Of The Sand habe ich aber immer noch im Regal stehen. Fand ich damals ebenso irritierend aber auch faszinierend. Völlig verschroben, zwischen Krach und hochsensibler Zerbrechlichkeit, zwischen Dilettantismus und Virtuosität pendelnd. Irgendwas daran hat mich wohl berührt.
Möge er in seiner Scheune in Frieden ruhen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)