Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism … › Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …
pheebee
zissou
Aber was ich so wahnsinnig dämlich finde: er beschwert sich drüber, dass man wasauchimmer nicht mehr sagen darf, darf es aber sagen und wird sogar im TV ausgestrahlt. Kann man noch besser beweisen, dass man eben sagen darf was man mag?
Sein Problem ist doch, dass seine Altherrenwitze nicht mehr goutiert werden, soll er sich doch neue ausdenken oder sich an seiner Kohle freuen.Das Ganze wäre seine Aufregung überhaupt nicht wert, wenn mit Hallervorden nicht ein greiser Mann dahinter stehen würde, der in Verdacht steht, den Wandel von Sprache einfach nicht verstehen zu können und auch nicht verstehen zu wollen. Und im Anschluss sich dann hinter dem Satire-Begriff verstecken zu wollen, macht den Versuch nicht besser. Besagter Sketch funktionierte nur in seiner ursprünglichen Form. Diese „aktualisierte“ Version bestätigt dagegen nur, dass Humor der 1970er auch der Humor der 1970er bleiben sollte.
Wobei ich dem angeblich unaufhaltsamem Wandel der Sprache skeptisch gegenüberstehe. Man kann natürlich Hallervordens durchsichtige Verwendung von „Neger“ oder „Zigeuner“ als Windmühlenkampf gegen sich, vom Widerstand „alter weißer Männer“ unbeeindruckte Zeitläufte deklarieren, die Jugend spricht wie sie spricht, frech, frei und von der Leber weg (wobei es hier natürlich das wohlhabende, universitär gebildete Bürgertum ist). Aber dann muss man eben auch „Remigration“, „Umvolkung“ und anderes schlucken, was ich schon aus dem Mund bzw aus der Hand Jüngerer lesen musste.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.