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esther phillips, from a whisper to a scream (1971/72)
gestern mal wieder gehört, obwohl ich es sehr gut kenne. bei jemandem, der lange die geschicke bei verve gelenkt hat, verwundert es ja, wie lange taylor gebraucht hat, danach wieder einen gesangsstar vorzustellen. aber es gibt in seinen projekten immer einen sinn für gute songs, und offenbar suchte er eine wikrlich andere, besondere stimme – und stieß auf phillips und versorgte sie mit einer dritten karriere. eine spezialistin für harten stoff, in mehrfacher hinsicht, hier ist sie mittendrin und singt auch davon. überhaupt eine sehr offen von eigenen erfahrungen ausgehende präsentation, und das bei einem leben, bei dem man das gefühl hat, dass es nie recht zu sich kommen konnte, phillips war ja schon als teenager im geschäft. „home is where the hatred is“, scott-heron-material, aber das macht hier alle umwege bedeutungslos. es sind die üblichen verdächtigen hier am werk, auch die streicher von sebesky, aber pee wee ellis strukturiert hier die knackigen bläsersätze und mit cornell dupree ist ohnehin die tür zum blues sehr weit auf, die bei phillips immer auf dem weg liegt. KUDU ist spannend, ein ort für kunstvolles in-your-face.
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