Antwort auf: Creed Taylor

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vorgarten

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die ersten CTI-produktionen, 3000er-serie, als taylor noch bei A&M angestellt war, alle zwischen 1967 und 1968 entstanden. interessant der arrangeurs-credit auf (fast) jedem cover: ogerman, sebesky, butler. arrangers jazz, die instrumentalisten sind in erster linie nicht zum solospielen eingeladen, sondern bringen sounds mit. schichtwerke: instrumentalversionen von popsongs, leichte grooves, etwas ausgelaugte brasilianik (während daheim das militärregime seine bürger & künstler terrorisiert), populäre klassik, bläser und streicher als tiefenschichten, nicht als bigband oder „xy with strings“. fast überall sind ron carter und herbie hancock dabei. so richtig muzak ist eigentlich nur das artie-butler-album. die cover-art (fotos: pete turner, design: sam antupit) als fotokunst-exzess. der sound warm, wie ein trockener wind, der bewegung vortäuscht.

jazzpop wie ein paralleluniversum zur gleichzeitigen blue-note-boogaloo-welle, die eher auf groove setzt, nicht auf sound. ich warte auf den moment, wo das alles bei CTI noch vielschichtiger wird, verrückter, psychedelischer – nach diesen ersten sieben alben ist sowas wie adderley/fischers CALLING OUT LOUD noch nicht denkbar, das kommt aber auch schon 1968.

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