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Die drei Musketiere (The Three Musketeers, George Sidney, 1948)
Gestern habe ich diese Verfilmung von Dumas Roman zum ersten Mal gesehen und bin sehr angetan. Von den Fassungen, die ich kenne, ist Sidneys Film sogar die beste, knapp vor Lesters 1973er Werk. Gene Kelly ist als d’Artagnan wunderbar anzusehen, besonders in seinen Kampfszenen, die bei Kelly mehr wie Tänze wirken. Durch seine diesbezüglichen Fähigkeiten kann Sidney lange, ungeschnittene Einstellungen zeigen, ohne dass diese selbst dem heutigen Zuschauer langweilig werden. Hier zeigt sich, dass ein Schnittgewitter gar nicht nötig ist, um Dynamik und Action zu erzeugen, sondern dass im Gegenteil eine völlig Aufnahme, die dem Zuschauer Orientierung und Übersicht bietet, der Hektik vieler moderner Kampfszenen sogar überlegen sein kann.
Auch sonst ist der Film optisch sehr gelungen, ich mag ja allein schon die Technicolor-Optik sehr. Ein wenig seltsam muten aus heutiger Sicht freilich die Beziehungen der Geschlechter zueinander an. Verliebtheit ist hier eigentlich fast immer eher Geilheit, sexuelle Untreue für beide Geschlechter geradezu normal. Kein Problem für mich, aber verwunderlich, ein solches Verhalten in einem Film dieser Zeit so sorglos präsentiert zu bekommen.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass ich etwas traurig bin, kein wirkliches Talent zum Schreiben zu haben, sonst würde ich gerne ein Drehbuch verfassen mit dem Titel Richelieu, in dem die gleiche Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird. Denn es gäbe gute Argumente, ihn anders denn als Schurken darzustellen, insbesondere, wenn man nicht den Fehler macht, moderne Forderungen an seine Moral und seine Art, Politik zu betreiben stellt. Denn natürlich darf man berechtigt die Frage stellen, ob ein eher unfähiger, von seiner Frau gehörnter König wirklich ein guter Herrscher ist. Besonders wenn dessen Frau, vor die sich der König immer wieder schützend stellt, ein Verhältnis mit einem ausländischen Herrscher hat, der tatsächlich bereit ist, wegen ihr einen Krieg gegen Frankreich zu entfesseln (BTW, die Arschlochhaftigkeit dieses Moves, der unzählige Leben kostet, wird auch viel zu wenig „gewürdigt“). Auch kann man durchaus in Frage stellen, ob des Königs Verlass auf einen Haufen unsteter Raufbolde, Frauenhelden und Säufer tatsächlich eine gute Idee ist. Dagegen ist Richelieus es Attentatsauftrag gegen Buckingham, der letztlich den Krieg beendet und den Tod dahin trägt, von wo er seinen Ausgang nahm, statt weiter auf den Schlachtfeldern Soldaten zu opfern. Eigentlich ist das sogar ein ganz sympathischer Zug, in gewisser Weise.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame