Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › David Murray › Antwort auf: David Murray
david murray & the gwo-ka masters feat. pharoah sanders, gwotet (2003)
tatsächlich gerade zum ersten mal gehört. murray fusioniert zwei projekte, die guadeloupischen gwo-ka-musiker und den bläsersatz aus der latin big band, als grundlage spielen jaribu shahid (meist e-bass) und hamid drake us-amerikanischen funk. und pharoah sanders spielt auf 3 stücken… na, pharoah sanders. ganz offensichtlich funktioniert das alles. aber genauso offensichtlich lässt mich das ein bisschen kalt. es gibt tolle momente im arrangement, die grooves sitzen, und sanders ist einfach irre – er schwebt durch diese musik mit einem freigeist und einer durchgehenden interessantheit, dass murray neben ihm tatsächlich etwas verblasst. bevor sanders einsetzt, kann man sich eigentlich nicht vorstellen, was er dazu spielen wird, aber ab dem ersten ton ist alles genau richtig, er geht interessant mit den changes um, hat einen plan, produziert schöne sounds, schiebt alles energetisch eine halbe treppenstufe höher. bei murray spürt man dagegen die last des konzepts, er trägt die produktion, die kompositionen, die arrangements und das solistische spotlight, das rutscht ihm weg (wenn auch nie so richtig, alles bleibt auf hohem niveau). in der interessanten fusion zerfällt am ende vieles in einzelteile, andererseits hat man all das so auch noch nicht gehört. es gibt zu diesem album noch remixes, u.a. von osunlade, die sind auch nicht der knaller, aber ziemlich hübsch. von den soli bleiben da nur ein paar samples aus den sanders-soli übrig.
--