Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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friedrich

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zojifriedrich
Danke für die Rückmeldung. Ich hatte mich noch nicht weiter gekümmert. Bei nur ein oder zwei Tracks, die mir fehlen, noch dazu in lausiger Tonqualität, würde ich tatsächlich wegbleiben. So sehr Fan bin ich dann auch wieder nicht.
Ich wollte gar nicht sagen, dass Kimbrough sich bewusst afrikanischer Traditionen bedient, darüber weiß ich schlicht nichts. Es war nur so, dass, als ich Tinariwen das erste Mal hörte, auch das erste Mal afrikanische Musik unmittelbar mit einem einzelnen, bestimmten Blues-Musiker assoziiert habe. Aber ich habe sicherlich nicht genug Kenntnisse, um eine konkrete Verbindung zu behaupten. Genau so wenig weiß ich über Gitarrenspieltechniken. Habe Kimbrough sicherlich in der tollen Dokumentation Deep Blues von Robert Palmer gesehen, ist aber zu lange her und ich achte bei Musikern tatsächlich eher auf die Miene als auf die Pfoten.
Und ja stimmt, noch nie drüber nachgedacht, aber Otis Taylor schlägt hinsichtlich Hypnotismus schon in eine ähnliche Kerbe.
Machst Du bei Kimbrough noch weiter oder reicht Dir die Compi?

Bitteschön!

Das mit der Verbindung Junior Kimbrough – Afrika ist ja nur lautes Nachdenken. Und auch ich habe vom Gitarrenspiel keine Ahnung. Aber das lenkt den Fokus auf eine gewisse Qualität von JKs Musik, die man woanders vielleicht auch hören kann. Zusammenhänge, Parallelen, sowas.

Ich befinde mich aktuell noch in einer Ben Webster-Suchtphase. Der Entwöhnungsprozess wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Da bleibt nicht viel Zeit und Raum für andere Musik. Aber selbst bei Webster und Kimbrough gibt es Ähnlichkeiten. Die Wurzeln im Blues und die – auch bei Webster manchmal herbe – Körperlichkeit.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)