Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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friedrich

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@zojiJa danke, macht nichts, kann demnächst selbst noch einmal den Trackvergleich machen. Inzwischen fiel mir auch wieder ein, dass es auf Fat Possum auch ein Album mit Aufnahmen aus seiner Zeit vor Fat Possum gibt. Die waren aber sehr informell und klingen recht lausig. Insofern möglich, dass auch der Track von 1969 schon bei Fat Possum erschien und bereits bei mir vorhanden ist. Muss das mal abgleichen.
Ich frage mich, ob das nicht auch altes Afrika ist. Als ich das erste Mal Tinariwen und ähnliche Desert-Blues-Bands hörte erinnerte mich das sehr stark und unmittelbar an Kimbrough. Bei keinen anderen gegenübergestellten Künstlern wurde mir die Linie von Afrika nach Amerika so deutlich. Könnte sich allerdings auch um eine zufällige und voneinander unabhängige Entwicklung handeln.

Der erste Track, Release Me von 1969, und der home recording track Meet Me In The City (ohne Jahresangabe) sind im Zusammenhang der Compilation schöne Abwechslungen, erweitern das Bild, sind aber für sich alleine nicht die Anschaffung des Albums wert. Letzterer ist nach HiFi-Kriterien auch unter aller Kanone, aber hat athmosphärische Qualitäten.

In der englischsprachigen Wikipedia wird über einen Einfluss von afrikanischer Musik auf Junior Kimbrough spekuliert. Aber weiß man, ob JK in seinem Kaff in Mississippi jemals davon gehört hat ? Wir könne ihn leider nicht mehr fragen. Kann man diesen hypnotischen monotonen groove vielleicht auch bei manch anderen Blues Musikern hören? Sicher hat auch das seine Wurzeln irgendwo ganz weit weg und sprießt auch am Mississippi immer wieder mal hervor. Aber wer weiß?

Edit: Otis Taylor nennt seine eigene Musik Trance Blues. Der bezieht sich ja ausdrücklich auf seine afrikanische Herkunft. Ich finde so eine Selbst-Festlegung auf einen Stil und Begriff zwar schwierig, aber nachvollziehbar ist dieser Begriff schon. Ich glaube, ich habe irgendwo gelesen, dass Juior Kimbrough diesen dröhnenden hypnotischen Klang seiner Musik erzeugt, indem er mit dem Daumen in durchgehendem Puls immer wieder die tiefste Saite seiner Gitarre anschlägt. Wäre zumindest eine technische Erklärung.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)