Antwort auf: Anathema-A fine day to exit

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,447

1. Pressure (*****)
2. Release (*****)
3. Looking outside inside (**** 1/2)
4. Leave no trace (****)
5. Underworld (*****)
6. (Breaking over the) Barriers (*****)
7. Panic (**** 1/2)
8. A fine day to exit (*****)
9. Temporary peace (*****)

Gesamt: *****

Anathemas Küstenalbum. Ich habe heute nochmal länger überlegt, warum ich „A fine day to exit“ eigentlich schon immer für den Höhepunkt der Band halte und bin zum Schluss gekommen, dass es letztlich das erste Album ist mit dem sich Anathema stilistisch gefunden haben. Der schwere Death/Doom-Metal verschwand schon spätestens mit „Eternity“, aber ich habe den Eindruck, dass die Band einige Jahre brauchte, um ganz in ihrer eigenen Form anzukommen. Auch „Judgement“ und noch mehr „Alternative 4“ sind gute Alben, aber wirken auf mich im Songwriting noch nicht vollendet und emotional eher wie typische Transition-Werke, also immernoch etwas klobig und unausgereift. Nach „A natural disaster“, das auch grandios ist, hatte ich dann wiederum oft die Wahrnehmung, dass Konzepte zu stark ausgereizt werden, die Songs zu lang ausfallen und auch die Produktion und das Songwriting nicht selten zu süßlich und überladen gerieten. Das hier ist in den Melodien und Lyrics warm und empfindsam, aber die Produktion ist vergleichsweise reduziert, was mir entgegen kommt.

Ich mag an „A fine day to exit“ eigentlich alles. Die epischen Momente, die sichtlich von Nick Drake inspirierten Pickings, die Duet-Einlagen und natürlich die Songs selbst. „Pressure“ hat vermutlich die beste Anathema Hook jemals. Den Hidden-Track „In the dog’s house“ mag ich auch, für mich eine sehr offensichtliche kleine Verneigung vor Pink Floyd mit den Anleihen an „Grantchester meadows“.

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Hold on Magnolia to that great highway moon