Antwort auf: From Soul & R&B to Jazz… and more!

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Am Totensonntag auf dem Sofa rumhängen und alte Schallplatten hören, die – jedenfalls diese hier – damals für DM 9,90 in der Grabbelkiste landeten. Denn Vinyl wollte ja keiner mehr haben.

Maceo Parker – Roots Revisted (1990)

Den Titel Roots Revisited habe ich damals gar nicht verstanden. Aber hier geht es natürlich um Maceo Parkers Ehererbietung an Musiker, die ihn geprägt haben. Ray Charles, natürlich James Brown, Charles Mingus, Curtis Mayfield, Sly Stone u.a. Und auch Over The Rainbow spielt Maceo, mit minimaler Orgelbegleitung. Ein von Maceo selbst geschriebenes Stück ist einer Ulysée Hardy gewidmet. Wer ist das?

Seine Kumpels Fred Wesley und Pee Wee Ellis sind mit dabei, außerdem Don Pullen (!) an der Orgel, Bootsy Collins und einige weniger große Namen. Das ist ein recht breit gestreutes Programm, aber hier klingt alles wie fast aus einem Guss, zusammengehalten durch die schön zusammen spielende groovende Band und natürlich Maceos charakteristische Spiel auf dem Alt-Sax. Im weitesten Sinne R&B mit starkem 60s flavour und Anleihen an Jazz, Gospel, Funk, American Songbook – und am Ende hängt ja sowieso alles mit allem zusammen.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)