Re: The Beatles – Let It Be Naked

#1239667  | PERMALINK

beatlebum

Registriert seit: 11.07.2002

Beiträge: 8,107

Beatles
Let It Be … Naked

Glaubt man den Erzählungen der Fab Four, so war „Let It Be“ als Album gedacht, das die Beatles zurück zu den Wurzeln führen sollte. Quasi live im Studio sollte es entstehen, mit keinen oder nur wenig Overdubs, also echt, rauh, direkt und ungeschliffen. Nach Sgt. Peper und dem White Album hatte man die Nase vom Multitracking erstmal voll und so baute man das Equipment in den Twickenham Film Studios auf und kehrte Abbey Road erstmals den Rücken. Aber das funktionierte alles nicht wie gewollt, die Band wurde durch ein Filmteam (für den Film gleichen Namens) abgelenkt und in der Bandchemie stimmte es schon lange nicht mehr. So wurde „Let It Be“ erstmal zu den Akten gelegt und die Band nahm „Abbey Road“ auf. Die Band war in Auflösung begriffen und John Lennon gab Phil Spector die Tapes, um das „Let It Be“ Album fertig zu stellen. Das letzte Werk der Beatles sollte fortan sehr kontrovers diskutiert werden und vor allem Paul McCartney, ein Verfechter des back-to-the-roots-Gedankens, äusserte sein Missfallen über diverse aufgeblasene Arrangements.
McCartney war es auch, der diese Neuversion in Auftrag gab. Mithilfe ausgefeilter Technik und den Originalbändern hat man in den Abbey Road Studios daran gearbeitet, die bislang unveröffentlichten Originalsessions wiederherzustellen – ohne Orchester, Chor, technische Spielereien und Effekte. Alle Sprachschnipsel und Kommentare wurden ebenfalls entfernt, die Songs Dig It und Maggie Mae wurden vom Album genommen, dafür Don’t Bring Me Down ins auch in der Reihenfolge geänderte Tracklisting eingefügt. Vor allem bei McCartney’s „The Long and Winding Road“, Lennon’s „Across the Universe“ und Harrison’s „I Me Mine“ sind die Veränderungen sofort hörbar, da Spector hier am dicksten auftrug. Die Veränderungen bei den anderen Songs sind vergleichsweise nicht so tiefgehend, denn nicht bei jedem Song türmte er einen Wall Of Sound auf.

Der CD liegt ein zweiter Tonträger bei, der einen 22-minütigen Audio-Eindruck der „Get Back Sessions“, der jeweils kurze Proben und Schnipsel von Aufnahmen bietet. Abschließend muß jeder für sich selber entscheiden, welche Version er favorisiert. Für mich persönlich ist es immer schwierig, etwas zu löschen, was sich 30 Jahre in mein Hirn gebrannt hat. Aber als Versuch die Geschichte gerade zu rücken, kann man es nur begrüssen. (rh)

http://www.glitterhouse.com/index.asp?lang…rnd=0%2C6253321

--

Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.