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Zuletzt im TV:
Dick und Doof als Rekruten (4. Synchronfassung von 1975, Pack Up Your Troubles, George Marshall, 1932)
Laurel und Hardys zweiter abendfüllender Spielfilm ist auf jeden Fall besser als ihr erster. Echte Begeisterung wollte bei mir dennoch nicht aufkommen. Beste Szene: die zwei wollen sich in einem Panzer verstecken, starten diesen aus Versehen, durchbrechen damit das deutsche Vorfeld mit seinen Drahtverhauen und fahren schließlich einen deutschen Graben entlang. Der dabei mitgezogene Stacheldraht wickelt sich um die Soldaten, wodurch Laurel und Hardy ohne jede Absicht und ohne aktiv ausgeübte Gewalt dutzende Gegner gefangen nehmen. Doch Chaplins Shoulder Arms (1918) bleibt der Maßstab bezüglich der komödiantischen Aufbereitung des Ersten Weltkrieges.
Danach spielt der Film nicht mehr an der Front, sondern unsere Helden versuchen die kleine Tochter eines gefallenen Kameraden zu deren unbekannten Großvater zu bringen. Sollte kein Problem sein, man hat ja den Nachnamen: Smith. Im Laufe der Suche kommt dann die zweitbeste Szene, in der Laurel und Hardy von einer gefühlskalten Bürokratie beinahe daran gehindert werden, ihre Mission zu erfüllen. Das ist schön subversiv und zeigt recht deutlich, dass auch den Zeitgenossen schon bewusst war, wie untauglich der staatliche Umgang mit Waisenkindern (nicht nur) in den USA war.
Frankensteins Kung Fu Monster (Shan dian qi shi, Chung-Kuang Lin & Minoru Yamada, 1975)
Wieder einmal ein SchleFaZ, und dieser ist vielleicht der SchleFaZ. Unerträglicher Rotz und nur interessant unter dem Aspekt, dass sowohl die taiwanesischen Macher als auch der deutsche Verleiher alles ausbeuten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ich breche Filme nicht ab, wenn ich einmal angefangen habe zu gucken, aber hier war das nicht leicht.
Wir sind keine Engel (We’re No Angels, Michael Curtiz, 1955)
Schöne, relativ düstere Komödie über drei Schwerverbrecher, die zu Weihnachten auf der Teufelsinsel zu rettenden ‚Engeln‘ werden und somit ein doppeltes Weihnachtswunder erleben. Lediglich am Ende wird das Ganze dann ein wenig zu kitschig für meinen Geschmack, aber da das wirklich nur die letzte Szene betrifft, stört das den Gesamteindruck kaum. Bis dahin nämlich sind die drei zwar durchaus bereit, dem guten Zweck zuliebe ihre persönlichen Bedürfnisse hintenanzustellen, doch sind sie dabei stets bereit, sich schlimmer Mittel zu bedienen. Bis hin zu Mord.
Curtiz Regie ist wie gewohnt auf hohem Niveau. Außerdem möchte ich Bogarts Spiel hervorheben. Der Mann konnte durchaus auch komisch sein.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame