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jackofhWie fandest du Cuckoo?
Größenteils gut. Mir hat sehr gefallen, dass letztlich nichts in dem Film wirklich klar ist, nicht einmal am Ende wurde restlos aufgeklärt, was es mit den seltsamen Ereignissen (z.B. die Zeitsprünge) im Film auf sich hat. Das geht schon ganz zu Anfang los, wenn der Zuschauer kaum weiß, wann die Handlung stattfindet. Die Sets weisen eher in die Siebziger als in die Moderne, andererseits hat die weibliche Hauptrolle, Gretchen, ein Handy. Wenn sie damit telefoniert, erreicht sie am anderen Ende dann wiederum einen Anrufbeantworter, der noch mit einer Kompaktkassette funktioniert. Dieses Vage ist zusammen mit den stimmungsvollen Bildern und einem starken Soundtrack verantwortlich dafür, dass Cuckoo insgesamt eine wunderbar bedrohliche Grundatmosphäre aufbaut.
Gretchen, bzw Hunter Schafer ist dann aber die größte Stärke des Films. Ihr Gegenspieler, Herr König (Dan Stevens) dagegen ist mir schon etwas zu überzogen gewesen. Wenn eines von Beginn an klar ist, dann dass er nur mit äußerster Vorsicht zu genießen ist. Das passte in meinen Augen nicht richtig in diesen Film, der ansonsten stark vom Erratischen lebt. Positiv an der Rolle ist aber immerhin zu sehen, dass man Herrn König von der ersten Minute an herrlich hassen kann. Das fängt damit an, dass er auf der korrekten Aussprache seines Namens besteht (Könich), Gretchen, die Amerikanerin ist, aber seinerseits stets mit der deutschest denkbaren Aussprache ihres Namens anredet. Und selten hat man es im Film als so übergriffig empfunden, wenn sich jemand auf ein fremdes Bett setzt wie in seinem Fall, obwohl er oberflächlich nichts schlimmes anstellt in diesem Moment.
Irgendwo habe ich gelesen, dass Cuckoo letztlich nichts zu sagen habe, sondern nur ein stilvoller Film ohne Bezug zu realen Konflikten der Zeit sei. Das sehe ich anders, auch wenn eine so deutliche Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie z.B. in Get Out (Jordan Peele, 2017) nicht gegeben ist. Doch das Verhältnis von Männern und Frauen als ein Machtverhältnis spielt in Cuckoo sicher eine wichtige Rolle, und auch das Thema reproductive rights wird hier mehr als nur angeschnitten.
@jackofh: Hast du den Film auch gesehen? Falls ja, wie ist deine Meinung dazu?
Gerade eben im Kino
Smile 2 – Siehst du es auch? (Smile 2, Parker Finn, 2024)
Nicht übel, aber für mich erreicht er nicht die Qualität des erstens Teils. Nicht immer ist höher, schneller, weiter auch besser. Trotzdem hatte ich zwei vergnügliche Stunden im Kino.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame